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Wirtschaftsweiser will die Rente mit 63 begrenzen

Die Rente mit 63 ist verfehlt und muss reformiert werden, fordert der Wirtschaftsweise Professor Martin Werding.

Demografie, Fachkräftemangel und Rente mit 63 für alle – das passt nicht. Diese Auffassung vertritt nicht nur die CDU/CSU-Opposition im Deutschen Bundestag, das sagt auch Wirtschaftsminister Robert Habeck und will Anreize für Ältere schaffen, damit die länger arbeiten. Professor Martin Werding ist seit 2022 Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er fordert in einem Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Rente mit 63 nur noch für Geringverdiener zu ermöglichen. „Zum Beispiel könnte eine abschlagsfreie Frührente dann nur noch Versicherten offenstehen, die pro Beitragsjahr weniger als 60 Prozent des Durchschnittsentgelts aller Versicherten verdient haben“, so Werding in den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Geringverdiener würden wahrscheinlich besonders häufig besonders belastende Tätigkeiten ausüben und daher besonders oft vor Erreichen der Regelaltersgrenze gesundheitlich angeschlagen sein, so Werding, der seit 2008 Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist.

Bei der Rente mit 63 können langjährig Versicherte nach 45 Versicherungsjahren abschlagsfrei in den Ruhestand gehen. 2023 haben rund 300.000 Menschen und damit so viele wie noch nie bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) den vorzeitigen Abschied aus dem Arbeitsleben im Rahmen der Rente mit 63 beantragt. Mehr als 30 Prozent aller Rentenzugänge sind laut DRV dieser Gruppe zuzuordnen.


Bild: Sachverständigenrat Wirtschaft

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