Wie zufrieden sind die Bürger mit der Arbeit der Bundesregierung?

Eine neue INSA-Umfrage zeigt eine überwiegend große Zufriedenheit der Bürger mit der Bundesregierung. Im Detail allerdings geben die Werte zu denken.

Im Auftrag der BILD-Zeitung hat INSA gefragt, wie zufrieden die Befragten mit der Arbeit der Bundesregierung sind. Während die Befragten mit der Arbeit der Bundesregierung aus Union und SPD im letzten Jahr und Anfang dieses Jahres durchgehend absolut-mehrheitlich unzufrieden waren, stieg die Zufriedenheit zwischen Anfang März und Anfang April 2020 während der Corona-Krise sprunghaft von 26 auf 49 Prozent an. Währenddessen sank entsprechend die Unzufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung ebenso deutlich von 55 auf 33 Prozent. Zuletzt zeigt sich die Hälfte der Befragten (50 %) zufrieden und fast ein Drittel (32 %) unzufrieden.

Je älter, desto zufriedener sind die Bürger mit der Arbeit der Bundesregierung. Jüngere haben keine Meinung oder lehnen die Bundesregierung mehrheitlich ab.

Im Westen Deutschlands ist aktuell etwa gut Hälfte der Befragten (51 %) zufrieden mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung, 30 Prozent sind es nicht. Bei den ostdeutschen Befragten fällt die Zufriedenheit nicht ganz so eindeutig aus: Zwar zeigt man sich hier mit 44 Prozent auch häufiger zufrieden als unzufrieden (39 %), jedoch liegt die Differenz hier nur bei fünf Prozentpunkten und nicht wie im Westen bei 21 Prozentpunkten.

Wähler von Union, SPD und Bündnis 90/Die Grünen sind jeweils absolut-mehrheitlich zufrieden mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung. Am höchsten ist die Zustimmung bei den Wählern von CDU/CSU (86 zu 9 %), bei denen von SPD und Grünen liegt sie bei 68 bzw. 58 Prozent (20 bzw. 29 % Ablehnung). In den übrigen Wählergruppen ist mindestens eine relative Mehrheit unzufrieden mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung. Am deutlichsten wird dies bei AfD-Wählern, die zu 87 Prozent nicht zustimmen, dass sie zufrieden sind (8 % Zufriedenheit), aber auch die Hälfte (50 %) der Linkspartei-Wähler und 48 Prozent der FDP-Wähler sind unzufrieden (gegenüber 35 bzw. 40 % Zustimmung).

Wie zuversichtlich sind die Befragten hinsichtlich der zukünftigen Arbeit der Bundesregierung?

Im Auftrag der BILD-Zeitung ging INSA außerdem der Frage nach, ob die Befragten zuversichtlich sind, dass die Bundesregierung zukünftig ordentliche Arbeit leisten wird. Zwischen März 2019 und März 2020 waren die Befragten durchgehend häufiger nicht zuversichtlich, dass die Bundesregierung in der verbleibenden Legislaturperiode gute Arbeit leisten wird, als dass sie zuversichtlich waren. Im Verlauf der Corona-Krise jedoch stiegen die Anteile derer, die der Aussage, dass sie bezüglich der künftigen Bundesregierungsarbeit zuversichtlich sind, zustimmen, zwischen März und April merklich von 30 auf 49 Prozent an, während die Ablehnung von 47 auf 30 Prozent sank. Bei der aktuellsten Befragung verringern sich die Zustimmungswerte zwar wieder leicht auf 45 Prozent, weiterhin gibt es jedoch mehr Befragte, die zuversichtlich sind, dass die Große Koalition auf Bundesebene ordentliche Arbeit leisten wird, als es Befragte gibt, die dies nicht sind (32 %).

Je älter, desto zuversichtlicher sind die Bürger hinsichtlich der Chancen der Groko. In der Altersgruppe 18 – 39 ist die Ablehnung („stimme nicht zu“, „weiß nicht“, keine Angabe) mit großer Mehrheit ablehnend.

Die befragten Wähler sämtlicher Parteien sind zumindest relativ-mehrheitlich der Meinung, dass die Wirtschaft von der Politik nicht über die Gesundheit gestellt wird. Am höchsten sind die Anteile bei den Wählergruppen von FDP (66 %) und Union (65 %), am geringsten bei der der Linkspartei (46 %). Bei den anderen Gruppen liegen die Werte bei 58 und 59 Prozent. Die höchste Zustimmung zur Aussage findet sich entsprechend bei Wählern der Linkspartei (40 %), die geringste bei denen von FDP und Union (je 22 %). Von den anderen Wählergruppen stimmen 26 bis 27 Prozent zu.