Im Auftrag von ideaSpektrum hat das Meinungsforschungs-Institut INSA – ein Partner des Bundesverband Initiative 50Plus (BVI50Plus) – ermittelt, aus welchen Gründen die deutschen beten. Insgesamt geben 43 Prozent der Befragten an, nie zu beten. Das bedeutet, dass 45 Prozent (noch mit Abzug von weiß nicht und keine Angabe) angeben, zu beten.

Jeweils 27 Prozent beten in Not- bzw. Krisensituationen sowie aus Dankbarkeit bzw. Freude. 16 Prozent beten, weil es fester Bestandteil ihres Lebens ist und 15 Prozent aus Anlass eines christlichen Festes. 14 Prozent beten, damit ein Wunsch sich erfüllt.

Frauen beten häufiger als Männer: Während die Hälfte (50 %) der Männer angeben, nie zu beten, tun dies 38 Prozent der Frauen. Bei allen angegebenen Gründen geben Frauen häufiger an, aus diesen Gründen zu beten. In etwa gleich sind die Anteile bei den Befragten, die aus Anlass eines christlichen Festes beten (je 15 %).

Im Osten wird deutlich häufiger angegeben, dass nie gebetet wird als im Westen (63 zu 39 %). Entsprechend fällt die Häufigkeit bei den Gründen jeweils im Westen höher aus.

Franziska Weir ist Botschafterin des BVI50Plus

Betrachtet man das Alter, wird deutlich, dass sich nur geringfügige Unterschiede zeigen, wenn es darum geht, ob die Befragten beten oder nicht. Während 51 Prozent der 45- bis 54-Jährigen nie beten, geben dies 40 Prozent der ab 65-Jährigen an. Dies sind der höchste sowie der niedrigste Wert. Bei keinem Bet-Grund zeigt sich eine eindeutige Unterscheidung im Antwortverhalten der jüngeren und älteren Befragten. Lediglich die Erfüllung eines Wunsches als Grund zu beten geben die 18- bis 24-Jährigen (23 %) deutlich häufiger an als die restlichen Altersgruppen (11 bis 17 %).

72 Prozent der konfessionslosen Befragten beten nie. Auch 30 Prozent der evangelisch-landeskirchlichen, 26 Prozent der römisch-katholischen sowie je zwölf Prozent der freikirchlichen und islamischen Befragten beten nie. Freikirchliche Befragte geben jeweils bei allen angegebenen Gründen außer den christlichen Festen am häufigsten an, zu beten. Ansonsten geben die islamischen und sonstig-religiösen Befragten deutlich häufiger an zu beten, weil es fester Bestandteil ihres Lebens ist. Römisch-katholische sowie evangelisch-landeskirchliche Befragte beten deutlich häufiger aus Anlass eines christlichen Fests.

56 Prozent der Linken-Wähler geben an, nie zu beten. Fast genauso groß ist der Anteil bei den AfD-Wählern (55 %). Es folgen die Anhänger sonstiger Parteien (49 %), der Grünen (48 %), der SPD (43 %) und der FDP (42 %). Am niedrigsten ist dieser Anteil bei den Wählern der Union (31 %). In Not- bzw. Krisensituationen beten je 37 Prozent der Unions- und der FDP-Wähler. Dies gilt auch für 30 Prozent der Grünen-Wähler und je 24 Prozent der SPD- und Linken-Wähler. Am niedrigsten ist dieser Anteil bei der AfD (16 %). Alle Gründe zum Beten werden von Unions-Wählern am häufigsten angegeben. Einzige Ausnahme ist dabei das Beten für die Erfüllung eines Wunsches, das 21 Prozent der SPD-Wähler und 19 Prozent der Unions-Wähler angeben.