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Trotz Rentenerhöhung: in 2023 droht erneut ein Kaufkraftverlust

Die Inflation ist doppelt so hoch wie die für das nächste Jahr geplante Rentenerhöhung. Vielen Rentnern droht die Altersarmut.

Die Renten könnten zum 1. Juli 2023 im Westen um gut 3,5 Prozent und im Osten um rund 4,2 Prozent steigen. Dies geht aus einem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2022 hervor, über den die Nachichgenagentur Reuters berichtet. Die konkrete Rentenanhebung steht erst im Frühjahr nächsten Jahres fest, wenn die endgültigen Daten zur Lohnentwicklung 2022 vorliegen.

Die über 20 Millionen Rentner in Deutschland müssen sich damit darauf einstellen, dass die Rentenerhöhung im kommenden Jahr erneut hinter der allgemeinen Preissteigerung zurückbleibt. Die Bundesregierung erwartet für 2023 eine Inflationsrate von 7,0 Prozent. Bereits 2022 mussten Rentner trotz einer deutlichen Erhöhung der Altersbezüge einen Kaufkraftverlust verbuchen. Die Renten waren zum 1. Juli um 5,35 Prozent im Westen und um 6,12 Prozent im Osten erhöht worden. Bei der Preissteigerung erwartet die Regierung für dieses Jahr aber im Durchschnitt eine Inflationsrate von 8,0 Prozent.

Das Rentenniveau beträgt derzeit 48,1 Prozent und bleibt laut Rentenversicherungsbericht bis 2024 knapp über 48 Prozent. 2025 greift dann die gesetzliche Haltelinie, wonach das Rentenniveau mindestens 48 Prozent betragen muss. Ohne gesetzlich vorgeschriebene Haltelinie würde das Rentennviveau nach derzeitigen Berechnungen auf 46,6 Prozent in 2030 und 44,9 Prozent in 2036 sinken.

Das Rentenniveau vor Steuern sagt allerdings wenig über die Höhe einer von vielen Arbeitnehmern wirklich zu erwartenden Rente aus. Der Begriff Rentenniveau bezeichnet die Höhe einer sogenannten Standardrente nach 45 Versicherungsjahren bezogen auf den aktuellen Durchschnittsverdienst aller Versicherten. Diese Parameter erreichen die allerwenigsten Arbeitnehmer.

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