Demografie und Politik in DNEWS24

Theo Waigel: Wir müssen den demografischen Wandel akzeptieren

Im Talk mit Markus Lanz räumt der ehemalige Finanzminister Theo Waigel mit einigen Mythen auf.

Im Talk mit dem ZDF-Moderator Markus Lanz berichtet der ehemalige Bundesfinanzminister von den Gesprächen mit Michail Gorbatschow über die Verhandlungen zur Deutschen Einheit. Er versichert, dass es – anders als von sogenannten Putin-Verstehern behauptet – keine Zusage der USA, des Bundeskanzlers Helmut Kohl oder der EU bzw. NATO gegeben hat, ehemaligen Ländern des Ost-Blocks oder der Sowjetunion die Selbstbestimmung zu versagen. Daher hätte zum Beispiel die Ukraine jedes Recht, den Beitritt zur EU und NATO anzustreben.

Auch zur aktuellen Krise in Deutschland nimmt der Elder Statesman Waigel Stellung. Er fordert vom Bundeskanzler eine klarere und angemessenere Kommunikation. Statt ständig die Neuverschuldung nach oben zu treiben, müsse es auch zu massiven Sparbemühungen im Bundeshaushalt kommen.

In den letzten Tagen hatte der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger in einem Interview gemahnt, das Rentensystem in Deutschland schleunigst zu reformieren, da es aus demografischen Gründen nicht länger finanziert werden könne. Waigel unterstützt die Forderung nach einer längeren Lebensarbeitszeit und verweist in diesem Zusammenhang auch auf die gestiegene Lebenserwartung, die heutzutage eine lange Rentenbezugsdauer zur Folge hätte.

Das Gespräch steht in der ZDF-Mediathek bis zum 20. Oktober 2023 zur Verfügung.

Theo Waigel (*1939 in Oberrohr) war von 1989 bis 1998 Bundesminister der Finanzen. Er war für die Ausverhandlung und Durchführung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion verantwortlich. Auf seinen Vorschlag geht der Name „Euro“ für die gemeinsame europäische Währung zurück.

Von 1988 bis 1999 war Waigel CSU-Vorsitzender. Seit 2009 ist er Ehrenvorsitzender der CSU.

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