Studie zur verdeckten Armut im Alter

Das Altersarmutsrisiko heute und insbesondere seine künftige Entwicklung sind wichtige Themen in gesellschaftlichen Debatten und der aktuellen rentenpolitischen Diskussion. Eine neue Studie liefert Informationen.

Vor allem Bürger mit einem relativ geringen Anspruch für den Bezug der Grundsicherung verzichten auf die ihnen zustehende staatliche Unterstützung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle, vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) der Deutschen Rentenversicherung Bund geförderte, Studie.

Die Studie verweist darüber hinaus darauf, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen trotz Rechtsanspruch seltener die Grundsicherung beantragen. Dazu gehören: verwitwete, ältere Menschen ab 76 Jahren, Personen mit Wohneigentum sowie generell Personen aus den alten Bundesländern. Würden alle nach dem Simulationsmodell berechtigten Haushalte ihren Grundsicherungsanspruch wahrnehmen, so ergäbe sich für den Untersuchungszeitraum eine fiktive Grundsicherungsquote von durchschnittlich 7,4%, statt der tatsächlich ausgewiesenen Quote von 2,8% für den Zeitraum 2010 bis 2015. Ein weiteres Ergebnis ist, dass die Quote der Nichtinanspruchnahme bei Haushalten, die eine gesetzliche Rente beziehen, mit 59% deutlich niedriger ist als bei Haushalten, in denen kein Anspruch auf eine gesetzliche Rente besteht (77%).

Die Methodik der Studie

Die Studie basiert auf Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für die Jahre 2010-2015. Auf Basis der Einkommensangaben von Haushalten ermitteln die Forscher zunächst mithilfe eines komplexen Simulationsmodells, welche Haushalte prinzipiell einen Anspruch auf Grundsicherungsleistungen im Alter haben. Im nächsten Schritt wurden diesen Simulationen die Angaben im SOEP zum tatsächlichen Leistungsbezug gegenübergestellt.