Stark mit der Heimat verbunden: Bayern bleiben am häufigsten in ihrem Bundesland wohnen

Eine neue Untersuchung zeigt: die Bürger in Bayern sind zufrieden mit ihrem Bundesland.

Rund 85 Prozent aller Erwachsenen, die in Bayern geboren wurden, leben auch gegenwärtig dort. Damit nimmt der Freistaat unter allen Bundesländern den Spitzenplatz ein. Auf den weiteren Plätzen folgen die großen Flächenländer Baden-Württemberg (83 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (82 Prozent). Dagegen leben von allen Erwachsenen, die in den Stadtstaaten Bremen und Hamburg zur Welt gekommen sind, nur noch etwa die Hälfte dort. Diese Zahlen hat das Demografieportal des Bundes und der Länder (www.demografie-portal.de) auf Basis des Sozioökonomischen Panels (SOEP) veröffentlicht.

Laut Dr. Thomas Skora, Soziologe am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), gibt es für diese regionalen Unterschiede mehrere Erklärungsansätze. Zum einen hängt dies mit der Flächenausdehnung zusammen: „Da die meisten Umzüge nur über kurze Distanzen vollzogen werden, ziehen viele Menschen in großen Ländern innerhalb des eigenen Bundeslandes um.“ Zum anderen sind sie aber auch ein Zeichen für wirtschaftliche Unterschiede, wenn Menschen auf der Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten und Jobs in andere Regionen ziehen. So ist der Anteil derer, die aus ihrem Geburts-Bundesland weggezogen sind, beispielsweise in Ostdeutschland höher als im Westen.

Gleichwertige Lebensverhältnisse: Bayern setzt auf Heimatpolitik

In Bayern sind gleichwertige Lebens- und Arbeitsverhältnisse in der Verfassung verankert. Mit seiner Heimatstrategie setzt der Freistaat gezielt Impulse, um eine positive Entwicklung in den verschiedenen Teilen Bayerns anzustoßen. Denn die Regionen sind vielfältig. Charakteristisch ist für Bayern das Zusammenspiel von Großstadt und ländlichem Raum. Die Einwohnerzahl im Freistaat wächst kontinuierlich. Der positive Trend zeigt sich auch im ländlichen Raum: Auch dort stieg von 2012 bis 2019 die Bevölkerungszahl durchgehend wieder an. „Die positiven Entwicklungen sind auch Verdienst der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen vor Ort: Sie machen ihre Heimat lebens- und liebenswert“, erläutert der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker den Trend. Der Umgang mit dem demografischen Wandel bleibt dennoch eine Zukunftsaufgabe: „Die Kommunen als zentrale Akteure vor Ort stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Deshalb werden wir im Frühjahr 2021 das Förderprogramm ‚Demografiefeste Kommune‘ starten“, so Heimatminister Füracker.