Neulich in Berlin: Die Rente – ein (Alb-)Traum. – Ein Kommentar von Uwe-Matthias Müller

In Berlin tagt das Klima-Kabinett und will Maßnahmen beschließen, die bis 2030 einen dreistelligen Milliarden-Betrag kosten. Uns kosten. Gleichzeitig bleibt die wichtige Rentenreform auf der Strecke.

Das Leben muss man sich leisten können. Gerade als Rentner. Da ist es schön zu lesen, dass im nächsten Jahr die Renten um bis zu 5 % steigen könnten, wie Experten laut „Focus“ prognostizieren.

Gleichzeitig ist die Zahl der Senioren, die die Tafeln nutzen müssen um satt zu werden, um 20 % gegenüber 2018 gestiegen.

In vielen Städten sind die Mieten so stark gestiegen, dass Mieter 30 % ihres Einkommens für die Bleibe aufbringen müssen. In der Hauptstadt erhalten die Rentner in Ost-Berlin im Durchschnitt 1.244,00 Rente pro Monat, berichtet die „BZ„. In Berlin müsste der berühmte Eckrentner also etwa 373,00 Euro Miete pro Monat zahlen. Ich habe in den letzten Monaten keine einzige Immobilien-Anzeige gelesen, die in Berlin für diesen Preis eine Wohnung anbietet… Übrigens sind die Hauptstädter im Ostteil der Stadt noch relativ gut dran. Im gesamten Land beträgt die Durchschnittsrente für das Jahr 2019 im Westen 864 Euro. Für den Osten liegt die Durchschnittsrente im Jahr 2019 bei 1.075 Euro.

An dieser Stelle werden Experten einwenden, dass es da ja noch die private und betriebliche Altersvorsorge gäbe. Stimmt, aber wenn man sich ansieht, wie viele Anbieter von Lebensversicherungen es nicht mehr gibt, wie viele Anbieter von betrieblichen Altersvorsorge-Systemen in Schwierigkeiten sind („Tagesspiegel„: 2,8 Millionen Menschen betroffen – Dutzende Pensionskassen haben große Probleme), wie wenig Zinsen Sparkassen ihren Sparern zahlen – dann darf man doch nach den Auswirkungen der EZB-Politik des Nullzins fragen. Die „Welt“ hat schon 2016 errechnet, dass die deutschen Sparer durch die Zins-Politik der Europäischen Zentralbank seit 2010 343 Mrd Euro verloren hatten. Die Zahl ist seitdem deutlich gestiegen.

84 Mrd für die Bahn, zusätzlich einen dreistelligen Mrd-Betrag für den Klimaschutz bis 2030, 520 Mrd Euro Kosten der sogenannten „Energiewende“ seit Fukushima 2011 („Welt„). Schwindelerregende Zahlen, die nur eines belegen: die Bürger ALLER Generationen werden kräftig zur Kasse „gebeten“. Und zwar egal, ob sie gutverdienende Babyboomer oder Angehörige der „Generation Praktikum“ sind.

Es ist an der Zeit, über den Generationen-Pakt in Deutschland zu sprechen. Und es ist an der Zeit, über eine grundlegende Rentenreform und die Sicherung des Lebensstandards im Alter zu reden.

Eine gute Gelegenheit dafür ist die Demografie-Debatte Deutschland am 27. September 2019 in Berlin. Wenn Sie was zu sagen haben und mitreden wollen, melden Sie sich an: https://www.demografischer-aufbruch.de/kontakt/.

Und behaupten Sie später nicht, Sie hätten’s nicht gewusst. Alle Fakten liegen auf dem Tisch!

Einladung zur Demografie-Debatte Deutschland 2019 (#DDD2019) – Generationen-Pakt im demografischen Wandel

Der Autor Uwe-Matthias Müller

Uwe-Matthias Müller ist Gründer und Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus. Bis 1996 hat er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in (West-)Berlin gelebt. Nach zwei Jahren im Ausland lebt er heute in Bayern.

Uwe-Matthias Müller kommt viel und gern nach Berlin. „Als Berliner auf Zeit geniesst man nur die Vorteile der Hauptstadt und kann die vielen Unzulänglichkeiten, unter denen die Bewohner täglich leiden, einfach ignorieren.“

Mit „Neulich in Berlin…“ erzählt „UMM“ Erlebnisse und Eindrücke aus der Stadt, die sich selbst als arm aber sexy beschreibt und der Gesellschaft, die dem demografischen Wandel unterliegt.