Neue Studie zeigt: Zustimmung zu Regierungs-Maßnahmen wegen Corona sinkt dramatisch

Das prägende Thema dieses Jahres ist die Corona-Pandemie. Die Sorgen vor den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken, den wirtschaftlichen Folgen und den gesellschaftlichen Entwicklungen waren und sind bestimmend. Im Frühjahr erlebte die Bundesregierung eine völlige Trendumkehr im Blick auf die Zustimmung zu ihrer bisherigen Arbeit. Jetzt schlägt das Pendel um.

Im Auftrag der BILD fragte das Meinungsforschungs-Institut INSA, wie die Befragten zur bisherigen Arbeit der Bundesregierung stehen. Insgesamt sind die Befragten relativ-mehrheitlich nicht zufrieden mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung: So geben 36 Prozent aller Befragten an, mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung zufrieden zu sein, während 41 Prozent der Befragten dem nicht zustimmen können. Dabei kann festgestellt werden, dass seit August der Anteil der Befragten, welcher angibt, mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung zufrieden ist, kontinuierlich sinkt (von 43 % auf 36 %). Weiter kann bei der Betrachtung des Zeitverlaufs festgestellt werden, dass nun erstmalig seit der Erhebung Anfang April (49 % Zufriedenheit) sich das Verhältnis wieder umgekehrt hat und der Anteil der Unzufriedenen den der Zufriedenen übersteigt.

Mit steigendem Alter nimmt auch der Anteil der Befragten zu, welcher angibt, mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung zufrieden zu sein. So gibt lediglich ein Viertel (25 %) der 18- bis 29-Jährigen an, mit der Leistung der Bundesregierung zufrieden zu sein, bei den Befragten ab 60 Jahren sind 47 Prozent zufrieden mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung. Die letzte Gruppe ist als einzige mehrheitlich zufrieden (47 zu 37 %), bei den 50- bis 59-Jährigen sind die Zustimmungs- und Ablehnungswerte nahezu ausgeglichen (39 zu 40 %).

Befragte aus dem Westen sind etwas häufiger zufrieden mit der bisherigen Leistung der Bundesregierung als Befragte aus dem Osten (37 zu 32 %). Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass im Westen beinahe ebenso viele Befragte zufrieden sind wie unzufrieden (37 zu 39 %), im Osten jedoch deutlich mehr Befragte angeben, unzufrieden zu sein anstatt zufrieden (45 zu 32 %).

Der Anteil der Befragten, welcher angibt, mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung zufrieden zu sein, steigt mit zunehmenden Haushaltsnettoeinkommen an: So gibt etwa ein Viertel der Befragten (24 %), welche unter 1.000 Euro verdienen, an, zufrieden zu sein, während dieser Anteil bei Befragten, welche 4.000 Euro und mehr verdienen, bereits bei 51 Prozent liegt.

Aktuelle Unions- und SPD-Wähler sind absolut-mehrheitlich zufrieden mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung (73 bzw. 55 %). Alle übrigen Wählergruppen sind mindestens relativ-mehrheitlich unzufrieden, wobei die Werte zwischen 44 (Grünen-Wähler) und 84 Prozent (AfD-Wähler) liegen.

Erstmals seit gut einem halben Jahr stellen wir jetzt (Ende Oktober) fest, dass wieder mehr Menschen mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden sind als zufrieden. So abrupt die Trendumkehr (zum Positiven) Ende des ersten Quartals war, so langsam vollzog sich seit Juni der Stimmungsumschwung. Inzwischen blickt die relative Mehrheit der repräsentativ befragten Bürgerinnen und Bürger wieder unzufrieden auf die Arbeit der Bundesregierung. Es spricht viel dafür, diese Stimmung ernst zu nehmen. Stimmungen lassen sich nicht konservieren.

Hermann Binkert (INSA)

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