Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Ältere werden entscheiden

Das Bundesland Sachsen-Anhalt ist geprägt vom demografischen Wandel. Nun finden dort Landtagswahlen statt.

Zum 31. Dezember 2019 war der größte Teil der in Sachsen-Anhalt lebenden Bevölkerung zwischen 40 und 59 Jahre alt. Etwa 620.000 Personen dieses Alters wurden im Bundesland gezählt. Die Altersgruppe der über 64-jährigen Einwohner war nahezu genauso groß: Etwa 590.000 Personen, die 65 Jahre oder älter waren, hatten zum Zeitpunkt der Erhebung ihren Lebensmittelpunkt in Sachsen-Anhalt.

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist in keinem anderen Bundesland so hoch wie in Sachsen-Anhalt. Dort sind die Menschen im Schnitt fast 48 Jahre alt. Es überrascht daher nicht, dass die Region im Jahr 2019 im bundesweiten Vergleich ebenfalls den höchsten Anteil an über 64-jährigen Einwohnern hatte.

Damit ist das Bundesland ein Labor für die demografische Entwicklung in Deutschland.

Heute wird ab 08.00 Uhr in 41 Wahlkreisen von 1,8 Millionen Wahlberechtigten der 8. Landtag des Bundeslandes Sachsen-Anhalt gewählt. 63,2 % der Wahlberechtigten sind älter als 50 Jahre alt. Bei der Landtagswahl im März 2016 machten gerade einmal 37 Prozent der Wahlberechtigten zwischen 21 und 25 Jahren von ihrem Stimmrecht Gebrauch.

Einige Umfragen kurz vor dem Urnengang sehen die Möglichkeit, dass die AfD erstmals vor der CDU liegen könnte und damit stärkste Kraft in Sachsen-Anhalt wäre. Laut ZDF-„Politbarometer“ landet die AfD dagegen mit 23 Prozent deutlich hinter der CDU mit 29 Prozent. Dahinter käme die Linke (13 Prozent), Grüne (11 Prozent), SPD (10 Prozent) und FDP (8 Prozent).

Ein Fortbestehen der derzeitigen Regierungskoalition aus CDU, SPD und Grünen wäre demnach möglich. Ein ähnliches Bild rund eine Woche vor der Wahl zeichnet der „Sachsen-Anhalt-Trend“ von infratest dimap im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“.