INSA-Umfrage: Würden die Bürger den ÖPNV stärker nutzen, wenn die Coronasicherheits-Maßnahmen besser wären?

Beim Erkenntnisgewinn von Umfragen stören hohe weiß nicht- und keine Angabe-Werte. Sie verwässern oft eine klare Botschaft oder lassen gar keine eindeutige Bewertung zu. Dennoch sind diese Werte wichtig, weil sie helfen, Themen einzuordnen. Auch diejenigen, die sich nicht entscheiden können oder wollen, sind wichtig für ein objektives Stimmungsbild. Manche Themen sind vielleicht einfach noch nicht reif für die breite Auseinandersetzung. .Hermann Binkert (INSA)

Insgesamt geben 57 Prozent der Befragten an, dass sie den öffentlichen Personennahverkehr nicht (häufiger) nützen würden, wenn dort die Corona-Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes stärker durchgesetzt werden würde. Dagegen gibt etwa ein Viertel (27 %) der Befragten an, dass sie den öffentlichen Personennahverkehr (häufiger) nutzen würden, wenn die Corona-Sicherheitsmaßnahmen dort stärker durchgesetzt werden würden. Weibliche Befragten geben dabei leicht häufiger an, dass sie unter der Voraussetzung der stärkeren Durchsetzung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen den öffentlichen Personennahverkehr (häufiger) nutzen würden, als dies männliche Befragte angeben (28 zu 25 %).

Tendenziell steigt die Ablehnung mit dem Alter: Geben noch 48 Prozent der jüngsten Befragten an, dass sie auch bei einer stärkeren Durchsetzung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen den öffentlichen Personennahverkehr nicht nutzen würde, so steigt dieser Anteil auf 62 Prozent bei den 50- bis 59-Jährigen bzw. 57 Prozent bei den ab 60-Jährigen. Befragte bis 39 Jahre sowie jene ab 60 Jahren stimmen zudem häufiger der Aussage zu als die mittleren Altersgruppen (29-30 zu 21-23 %).

Befragte, welche derzeitig nicht erwerbstätig sind, geben etwas häufiger an, bei einer stärkeren Durchsetzung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen den öffentlichen Personennahverkehr (häufiger) nutzen zu wollen, als dies Befragte, welche derzeit erwerbstätig sind, angeben (29 zu 23 %).

Befragte mit einem Migrationshintergrund geben häufiger an, bei einer stärkeren Durchsetzung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen den öffentlichen Personennahverkehr (häufiger) nutzen zu wollen als dies Befragte ohne Migrationshintergrund angeben (32 zu 26 %).

Lediglich 13 Prozent der derzeitigen AfD-Wählern wären bereit, bei einer stärkeren Durchsetzung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen den öffentlichen Personennahverkehr (häufiger) zu nutzen. Bei aktuellen FDP-Wählern beträgt diese Bereitschaft 23 Prozent und bei den anderen Wählergruppen zwischen 30 Prozent (Grüne) und 35 Prozent (Union).