INSA-Umfrage: Grüne oder SPD?

Noch ist die Union zwar doppelt so stark wie die SPD, aber das mögliche zusätzliche Potential der Sozialdemokraten kommt sowohl von Bündnis90/Die Grünen als auch von CDU/CSU. Dass die SPD die Spitzenkandidatur entschieden hat, während bei Union diese Entscheidung noch aussteht, verschafft ihr einen Vorteil. Personal-Debatten stehen Union und wahrscheinlich auch den Grünen noch bevor und sind, vor allem in diesen besonderen Zeiten, nicht populär. Hermann Binkert (INSA)

Erwarten die Befragten, dass die SPD oder Bündnis 90/Die Grünen bei der nächsten Bundestagswahl ein besseres Wahlergebnis erzielt?

Mit 47 Prozent geht die relative Mehrheit der Befragten davon aus, dass die Grünen stärker als die SPD sein werden. Nur 22 Prozent erwarten, dass die SPD ein besseres Wahlergebnis erreichen wird. Elf Prozent ist es egal und weitere 20 Prozent (kumuliert) wissen oder geben keine Auskunft.

In allen Altersgruppen ist mindestens die relative Mehrheit davon überzeugt, dass die Grünen ein besseres Wahlergebnis bei der nächsten Bundestagswahl erzielen werden als die SPD. Dabei sinken die Anteile derer, die dies glauben, von 49 Prozent bei den jüngsten Befragten auf 42 Prozent bei den 40- bis 49-Jährigen und steigen dann wieder auf die 50 Prozent bei den ältesten Befragten ab 60 Jahren. Dass die SPD stärker sein wird als Bündnis 90/Die Grünen, denken 19 bis 27 Prozent. Zwischen neun und elf Prozent geben an, dass es ihnen egal sei.

Nur die SPD-Wähler erwarten absolut-mehrheitlich (54 %), dass die von ihnen präferierte Partei ein besseres Wahlergebnis erzielen wird als die Grünen. Naheliegenderweise sind es die Grünen-Wähler, die am häufigsten davon ausgehen, dass die Grünen stärker sein werden als die SPD (76 %). Alle übrigen Wählergruppen gehen ebenfalls mehrheitlich davon aus, dass die Grünen bei der nächsten Bundestagswahl besser abschneiden werden, wobei die Anteile zwischen 45 (AfD-Wähler) und 56 (FDP-Wähler) Prozent schwanken. AfD-Wählern ist diese Thematik vergleichsweise oft egal (28 zu 2-15 %).

Wünschen sich die Befragten, dass die SPD oder Bündnis 90/Die Grünen bei der nächsten Bundestagswahl ein besseres Wahlergebnis erzielt?

35 Prozent der Befragten wünschen sich, dass die SPD stärker als die Grünen sein wird. Etwas weniger, nämlich 30 Prozent, wünschen sich hingegen bei der nächsten Bundestagswahl ein besseres Wahlergebnis für die Grünen. 19 Prozent ist es egal. Elf Prozent wissen es nicht und fünf Prozent machen keine Angabe.

Nur die 18- bis 29-Jährigen wünschen sich relativ-mehrheitlich (36 zu 30 %), dass die Grünen bei der nächsten Bundestagswahl ein besseres Wahlergebnis erreichen als die SPD. 30- bis 39-Jährige und 50- bis 59-Jährige geben eine differenzierte Wertung ab: 33 bzw. 31 Prozent wünschen der SPD, 32 bzw. 30 Prozent den Grünen das bessere Ergebnis. Befragte zwischen 40 und 49 Jahren sowie jene ab 60 würden es mehrheitlich bevorzugen, wenn die SPD bei der nächsten Bundestagswahl stärker ist als Bündnis 90/Die Grünen (38 bzw. 40 %). 15 bis 23 Prozent ist es egal.

Wie zu erwarten, würde sich jeweils die absolute Mehrheit der SPD- (76 %) und Grünen-Wähler (91 %) wünschen, dass ihre präferierte Partei stärker ist als die jeweils andere. Alle anderen Wählergruppen sähen es lieber, wenn die SPD bei der nächsten Bundestagswahl das bessere Wahlergebnis erzielt (40-41 zu 22-32 %). Den AfD-Wählern ist die Frage zwar mehrheitlich egal (45 %), sie tendieren aber ebenfalls eher zu Gunsten der SPD (28 zu 11 %).

Sonntagsfrage

Auch die aktuelle INSA-Potentialanalyse wird von der Union mit unverändert 36,5 Prozent angeführt. Die Grünen mit leichten Verlusten (-0,5) und die SPD mit Zugewinnen (+1) liegen gleichauf mit 16 Prozent auf Rang zwei. Ihnen folgt ohne Veränderung die AfD mit elf Prozent. Bei der Linkspartei und der FDP zeigt sich keine Bewegung, sie verbleiben bei 8,5 bzw. 6,5 Prozent.

Union und AfD können bei den sicheren Wählern je einen Punkt dazugewinnen, während die Linkspartei im gleichen Maße (-1) verliert. Die übrigen Parteien halten ihre Werte konstant.

SPD (-3), Union (-2) und Grüne (-1) müssen Einbußen bei den potentiellen Wählern hinnehmen, beim Rest ändert sich nichts.

Als einzige Partei verringert die AfD den Anteil derer, die die Wahl ihrer Partei grundsätzlich ausschließen, im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt. Während das Negativpotential bei Union und Grünen stagniert, erhöht es sich bei SPD und FDP um je einen Punkt, bei der Linkspartei sogar um drei Punkte.