INSA-Umfrage: Die Zustimmung zur Arbeit der Bundesregierung sinkt

Bundeskanzlerin Angela Merkel surft auf einer Beliebtheits-Welle, die von ihr geführte Bundesregierung nicht.

In dieser Woche bleibt die Union unverändert bei 34,5 Prozent. Dahinter folgen die Grünen mit 17,5 Prozent, welche allerdings einen halben Prozentpunkt verlieren. Auf die Grünen folgt auch in dieser Woche wieder die SPD, welche unveränderte 15,5 Prozent erlangt. Die AfD gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und erreicht nun 12 Prozent. Hinter der AfD reiht sich die Linke mit 7,5 Prozent (-1) und die FDP mit sieben Prozent (+0,5) ein.

Bei den sicheren Wählern verliert sowohl die Union als auch die Linke jeweils einen Prozentpunkt. Die anderen Parteien bleiben bei ihren jeweiligen Werten aus der Vorwoche.

Bei den potentiellen Wählern gewinnen einzig die Grünen hinzu (+1). Hier verlieren sowohl SPD als auch FDP jeweils einen Prozentpunkt. Union, AfD und Linke halten ihre Werten aus der Vorwoche.

Bei der Betrachtung des Negativpotentials wird ersichtlich, dass alle Parteien den Anteil derjenigen, welche ausschließen, die jeweilige Partei zu wählen, verringern konnten: Die größte Reduktion des Negativpotentials können dabei die Grünen verzeichnen (-5), gefolgt von AfD und SPD (jeweils -3), FDP (-2) und Union bzw. Linke (jeweils -1).

Seit der letzten Erhebung am 26.10.2020 im Auftrag der BILD ist der Anteil der Befragten, welche mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung zufrieden sind, leicht gestiegen auf 38 Prozent (+2), wohingegen der Anteil der Befragten, welche unzufrieden sind mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung, leicht gesunken ist auf 39 Prozent (- 2). Somit sind aktuell nahezu ebenso viele Befragte zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung wie unzufrieden.

Befragte ab 60 Jahren sind deutlich häufiger zufrieden mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung als Befragte unter 60 Jahren (48 zu 32-36 %).

Befragte mit einem höheren Haushaltsnettoeinkommen sind häufiger zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung als Befragte mit einem niedrigeren Einkommen. So geben lediglich 30 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro an, mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden zu sein. In den drei mittleren Einkommensgruppen (1.000 bis unter 4.000 Euro) geben zwischen 36 und 45 Prozent dieser Befragten an, mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung zufrieden zu sein und in der Einkommensgruppe ab 4.000 Euro sind es 52 Prozent. Ab einem Haushaltsnettoeinkommen von 3.000 Euro sind die Befragten mehrheitlich zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung.

Weiter kann beobachtet werden, dass Befragte aus dem Westen Deutschlands knapp relativ-mehrheitlich zufrieden sind mit der Arbeit der Bundesregierung (40 zu 37 %), während Befragte aus dem Osten relativ-mehrheitlich unzufrieden sind damit (45 zu 32 %).

Erwartungsgemäß sind Befragte, welche derzeit eine der Parteien wählen würden, welche an der Bundesregierung beteiligt sind, häufiger mit der Leistung dieser zufrieden als Befragte, welche eine andere Partei wählen würden. Jedoch ist auffällig, dass Befragte, welche die Union wählen würden, deutlich häufiger mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden sind als Befragte, welche die SPD wählen würden (77 zu 53 %). Grünen-Wähler sind relativ-mehrheitlich zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung (43 zu 38 %), die übrigen Wählergruppen hingegen sind es absolut-mehrheitlich nicht (54-81 %).

Die Meinungsforscher in den Vereinigten Staaten hatten Glück. Hätte Donald Trump die Mehrheit der Wahlmänner gewonnen, wären sicher die Abweichungen zwischen den von ihnen erhobenen Werten und dem tatsächlichen Ergebnis stärker thematisiert worden. Die Unterschiede zwischen den Umfragewerten und den tatsächlichen Ergebnissen, sowohl auf nationaler Ebene als auch in einzelnen Bundesstaaten, gingen häufig weit über die maximalen statistischen Fehlertoleranzen hinaus.

Ãœber die Wahlauswertung, die Briefwahlstimmen etc. mag noch weiter gestritten werden. Unstrittig ist aber aus meiner Sicht, dass die dortigen Umfragen die Wirklichkeit nicht richtig spiegelten.

Hermann Binkert, INSA