INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Union so stark wie die Ampel

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Zu jeder Umfrage zur Bundestagswahl gehört die Information, welche Koalitionen eine parlamentarische Mehrheit hätten. In der Regel sind das eine Koalition aus CDU/CSU und SPD sowie eine „Jamaika-Koalition“ aus CDU/CSU, Grünen und SPD. Die derzeitige Ampel-Koalition (SPD, FDP, Grüne) hat aus heutiger Sicht keine Chance bei Bundestagswahlen, sie kommt nur noch auf 31 Prozent. Über 20 Prozentpunkte weniger als bei der Bundestagswahl 2021.

Die beiden anderen Konstellationen wären aber schon bei der derzeitigen Zusammensetzung des Bundestages möglich: Schwarz-Rot ginge, nur unter umgekehrten Vorzeichen – die SPD stellt den Kanzler. Darauf dürfte sich die Union, die bei aktuellen Umfragen doppelt so stark ist, nicht einlassen. Aber auch für ein Jamaika-Bündnis würde es reichen. Auch CDU/CSU, Grüne und FDP hätten im aktuellen Bundestag eine Mehrheit.

Wir wollten im jüngsten INSA-Meinungstrend wissen, welche der beiden möglichen Regierungskoalitionen im aktuellen Bundestag sich die Befragten wünschen: 22 Prozent sprechen sich für die Ampel-Koalition aus, 26 Prozent für eine Jamaika-Koalition. Bei dieser Auswahl sagt die Mehrheit (52 Prozent), man wisse nicht, was man bevorzuge (33 Prozent) bzw. mache dazu keine Angabe (19 Prozent). Beide Konstellationen offensichtlich unbeliebt.

Interessant ist der Blick auf die Wählerschaften der betroffenen Parteien: Zwei Drittel der SPD-Wähler (65 Prozent) und 56 Prozent der Grünen-Wähler sind für die Ampel, aber nicht einmal jeder vierte FDP-Wähler (23 Prozent). 57 Prozent der Unionswähler favorisieren eine Jamaika-Koalition, ebenso fast jeder zweite FDP-Wähler (49 Prozent). Die FDP ist – aus der Sicht ihrer Wähler – ganz offensichtlich in der falschen Koalition. Der Zuspruch für Jamaika ist mehr als doppelt so groß wie für die Ampel. Anders bei den Grünen – nur jeder siebte Grünen-Wähler (14 Prozent) ist für ein Jamaika-Bündnis.

Wenn nach Umfragen gesagt wird, was rechnerisch ginge, darf meines Erachtens nicht verdrängt werden, ob die möglichen Koalitionen überhaupt gewünscht sind. Rechnerisch mögliche Mehrheiten reichen nicht aus. Es geht darum, welche Mehrheiten sowohl von den Parteien politisch gewünscht als auch von den Wählern politisch gewollt sind. Parteien, die vergessen, wofür sie ihre Wähler gewählt haben, dürften dafür abgestraft werden. Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).

Die CDU/CSU (31 %) legt in dieser Woche einen Prozentpunkt zu und führt somit nach wie vor die aktuelle Potentialanalyse mit einem deutlichen Vorsprung an. Dahinter folgt die AfD mit 17 Prozent, die einen Prozentpunkt hinzugewinnt, die SPD mit 15 Prozent, welche einen halben Prozentpunkt und die Grünen mit elf Prozent, die einen Prozentpunkt verlieren. Die anderen Parteien kommen lediglich auf einstellige Werte: das BSW auf acht (+ 0,5), die FDP auf fünf (+/- 0), die Linkspartei auf drei (+/- 0) und die Freien Wähler auf zwei Prozent (- 0,5).

Den Anteil an sicheren Wählern kann diesmal keine Partei erhöhen. Sowohl die Union als auch die Freien Wähler verlieren hier jeweils einen und die Grünen sogar zwei Prozentpunkte. Die Werte der restlichen Parteien verändern sich in diesem Bereich jeweils nicht.

Bei den potentiellen Wählern können die SPD, die AfD, die Linkspartei sowie das BSW jeweils einen Prozentpunkt zulegen. Die Grünen, die FDP sowie die Freien Wähler verlieren hier hingegen jeweils einen Prozentpunkt. Einzig das Potential der Union bleibt konstant.

Das Negativpotential, also der Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, kann in dieser Woche einzig die AfD um einen Prozentpunkt verringern. Das Negativpotential der Grünen sowie der Freien Wähler erhöht sich um einen, der SPD, der Union sowie der Linkspartei jeweils um zwei und des BSW um drei Prozentpunkte. Einzig das Negativpotential der FDP bleibt in dieser Woche unverändert.

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