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INSA-Sonntagsfrage: Nur die Grünen gewinnen

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Wer davon ausgeht, dass jeder sich Fragen nach den existenziellen Fragen des Menschseins, wie bspw. der Frage nach dem Sinn des Lebens, stellt, täuscht sich. Wir haben diese Fragen im Mai 2024 einmal repräsentativ abfragen lassen und erhielten aufschlussreiche Ergebnisse: Nur jeder Zweite (50 Prozent) hat sich schon einmal die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt und davon haben nur zwei Drittel (65 Prozent) diese Frage für sich bejaht. Bezogen auf alle Befragten ist also nur jeder Dritte (33 Prozent) der Meinung, dass es einen Sinn des Lebens gibt. Ob die wachsende Zahl psychischer Erkrankungen mit dieser fehlenden Sinnsuche und Sinnerkennung zusammenhängt? Ein interessantes Forschungsfeld.

Jeder Dritte (33 Prozent) hat sich schon einmal die Frage nach der Existenz Gottes gestellt. Nicht einmal jeder Zweite (42 Prozent) von denen, die sich die Frage nach der Existenz Gottes gestellt haben, sagen uns, dass es ihrer Meinung nach einen Gott gibt. Bezogen auf alle Befragten glaubt nur jeder Siebte (14 Prozent) an Gott. Bezogen auf alle Befragten sagt nur jeder Zehnte (10 Prozent), dass er nicht an einen Gott glaubt.

Mit 26 Prozent geben allerdings auch viele Befragte, welche sich schon einmal die Frage nach der Existenz Gottes gestellt haben, an, dass sie zu keiner abschließenden Antwort gekommen sind.

Interessant: Jeder Vierte (25 Prozent), der nicht an Gott glaubt, würde aber gerne glauben.
Wenn man berücksichtigt, dass fast vier von fünf Befragten (79 Prozent) christlich getauft sind, fast jeder Zweite (49 Prozent) Eltern hatte oder hat, die selbst an Gott glaubten oder glauben, aber heute nur noch 14 Prozent an Gott glauben, wird die dramatische Veränderung des religiösen Klimas in Deutschland deutlich.

Dass jüngere Befragte häufiger an Gott sowie häufiger an ein Weiterleben nach dem Tod glauben, kann nicht darüber hinwegtäuschen, wo die größte Herausforderung liegt: Die Mehrheit stellt nicht (mehr) die existenziellen Fragen, von denen man noch vor wenigen Jahrzehnten selbstverständlich ausging, dass sie gestellt würden. Spannend ist aber, dass sich Jüngere häufiger die Frage nach dem Sinn des Lebens fragen und bei den anderen beiden Fragen kein Altersunterschied festgestellt werden kann. Diese existenziellen Fragen wieder in den Mittelpunkt ihres Dienstes zu stellen, scheint mir die entscheidende Aufgabe der Kirchen zu sein. Sie sind auch diejenigen, die am glaubwürdigsten versuchen könnten, Antworten auf diese Fragen zu finden. Statt sich fast überwiegend nur noch mit „vorletzten“ Fragen, politisch-gesellschaftlichen Fragen zu beschäftigen, sollten sich die Kirchen meines Erachtens wieder mehr um die „letzten“ Fragen des Menschenseins, die existenziellen Sinnfragen, kümmern. Pfingsten gilt als Geburtstag der christlichen Kirchen. Das ist mein Geburtstagswunsch für die Kirche.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).

Der Wert der Union bleibt in dieser Woche unverändert, womit sie nach wie vor die aktuelle Potentialanalyse mit 30,5 Prozent anführt. Dahinter folgt die AfD mit 17 Prozent, welche im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt verliert, und die SPD, die unverändert bei 15,5 Prozent bleibt. Die Grünen (13 %) gewinnen einen Prozentpunkt hinzu. Die anderen Parteien kommen lediglich auf einstellige Werte: das BSW auf sieben (-0,5), die FDP auf fünf (+/- 0), die Linke auf 3,5 (+/- 0) und die Freien Wähler auf 2,5 Prozent (+/- 0).

Den Anteil an sicheren Wählern können sowohl die Union als auch die Grünen um einen Prozentpunkt erhören. Die AfD verliert hier hingegen einen Punkt. Die Werte der restlichen Parteien verändern sich in diesem Bereich jeweils nicht.

Bei den potentiellen Wählern können die Grünen sowie die Linkspartei jeweils einen Prozentpunkt zulegen. Die FDP sowie das BSW verlieren hier hingegen jeweils einen und die Freien Wähler zwei Prozentpunkte. Die Potentiale der anderen Parteien bleiben jeweils konstant.

Das Negativpotential, also der Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, kann in dieser Woche die Union um einen, die FDP sowie die Freien Wähler um zwei, die SPD, die Grünen sowie die AfD um drei und sowohl die Linke als auch das BSW um vier Prozentpunkte verringern.

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