INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: AfD knapp hinter SPD aber deutlich vor den Grünen

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Nach der Europawahl müssen sich die unterschiedlichen Lager entscheiden, mit wem sie in Zukunft im Europaparlament Mehrheiten bilden wollen. Diese Frage stellt sich auch auf Bundes- und Landesebene. Und sie stellt sich mutmaßlich vor allem für die Union. Wie die EVP auf europäischer Ebene so ist auch die Union auf Bundesebene derzeit die stärkste Kraft. Ohne und gegen sie könnte nach den derzeitigen Umfragen keine Regierung gebildet werden. Wir haben deshalb gefragt, welche Parteien CDU/CSU ausschließen sollten, wenn es darum geht, parlamentarische Mehrheiten zu bilden. Fast jeder zweite Befragte (46 Prozent) nennt die AfD, fast jeder Dritte (30 Prozent) Bündnis90/Die Grünen und gut jeder Vierte die Linkspartei (26 Prozent). Etwa jeweils jeder Fünfte möchte nicht, dass die CDU/CSU mit der SPD (20 Prozent), der FDP (20 Prozent) oder dem BSW (20 Prozent) eine parlamentarische Mehrheit erreicht.

Interessant ist auch hier der Blick auf die Wählerschaften der einzelnen Parteien: Bei Unionswählern gibt es den geringsten Widerspruch zu Mehrheiten mit der FDP (20 Prozent) sowie mit BSW (25 Prozent) und der SPD (25 Prozent). Jeweils etwa nur jeder fünfte Wähler des BSW (19 Prozent) und der Grünen (20 Prozent) möchte nicht, dass die Union mit ihrer Partei eine parlamentarische Mehrheit schafft. 28 Prozent der SPD-Wähler möchten nicht, dass die SPD der Union zur Mehrheit verhilft. Jeder dritte AfD-Wähler (33 Prozent) möchte nicht, dass seine Partei mit der Union koaliert. Unter den FDP-Wählern sagen das sogar 36 Prozent.

Nur jeder elfte Wähler der Grünen (9 Prozent) wäre dagegen, wenn Union und SPD eine Mehrheit bilden. Nur jeder neunte SPD-Wähler (11 Prozent) wäre gegen eine Zusammenarbeit der Union mit der FDP und jeder neunte Wähler der AfD (11 Prozent) gegen eine Zusammenarbeit mit den Freien Wählern. Deutlich mehr Wähler dieser Parteien lehnen eine Koalition der Union mit der Partei, die sie zu wählen beabsichtigen, ab.

Koalitionen werden von den Wählern der davon betroffenen Parteien oft kritischer gesehen als von Wählern anderer Parteien. Hier spielen sicher auch Erfahrungen mit, die in Koalitionen schon gemacht wurden. Es reicht nicht aus, dass Koalitionen insgesamt große Akzeptanz finden, sie müssen auch in den jeweils betroffenen Wählerschaften auf breite Zustimmung stoßen.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).

Die CDU/CSU (30,5 %) bleibt in dieser Woche unverändert, führt aber nach wie vor die aktuelle Potentialanalyse mit einem deutlichen Vorsprung an. Dahinter folgt die SPD mit 16 Prozent, die einen Prozentpunkt hinzugewinnt, die AfD mit 15,5 Prozent, welche anderthalb Prozentpunkte verliert, und die Grünen mit zwölf Prozent, die ihren Vorwochenwert behalten. Die anderen Parteien kommen lediglich auf einstellige Werte: das BSW auf 7,5 (+ 0,5), die FDP auf fünf (+/- 0), die Linkspartei auf 3,5 (+ 0,5) und die Freien Wähler auf 2,5 Prozent (+/- 0).

Den Anteil an sicheren Wählern kann einzig die SPD um einen Prozentpunkt erhöhen. Die Werte der restlichen Parteien verändern sich in diesem Bereich jeweils nicht.

Bei den potentiellen Wählern können die FDP, die AfD sowie das BSW jeweils einen Prozentpunkt zulegen. Sowohl die SPD als auch die Freien Wähler verlieren hier hingegen jeweils einen Prozentpunkt. Die Potentiale der CDU/CSU, der Grünen und der Linkspartei bleiben jeweils konstant.

Das Negativpotential, also der Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, können in dieser Woche die Freien Wähler um einen und die Grünen um drei Prozentpunkte verringern. Das Negativpotential der SPD erhöht sich um einen, des BSW um zwei und der Union um drei Prozentpunkte. Sowohl das Negativpotential der FDP als auch der AfD und der Linkspartei bleibt jeweils unverändert.

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