Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24
Grande Torino und die Superga. Italian Secrets in DNEWS24
Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.
Nachdem wir uns nun einige Wochen mehr im Süden des Bel Paese aufgehalten haben – zumindest kulinarisch und virtuell – geht es heute wieder einmal in den Nordwesten: wir begeben uns nach Turin. Doch begeben wir uns auf keine Stadt-Besichtigung im herkömmlichen Sinne.
Ich möchte Sie heute gerne mitnehmen auf eine geschichtliche Exkursion.
Hoch über der Stadt Turin thront die eindrucksvolle „Basilika di Superga“, ein Bauwerk von großer historischer und kultureller Bedeutung. Die Geschichte der Superga beginnt im frühen 18. Jahrhundert und ist eng mit einem Gelübde und einem tragischen Ereignis verbunden.
Im Jahr 1706, während des Spanischen Erbfolgekrieges, war Turin von französischen Truppen belagert. Der Herzog von Savoyen, Vittorio Amedeo II., und sein Cousin Prinz Eugen von Savoyen erklommen den Hügel Superga, um die feindlichen Bewegungen zu beobachten. In diesem Moment gelobte Vittorio Amedeo II., dass er, falls Turin siegreich aus der Schlacht hervorgehen sollte, an dieser Stelle eine Kirche errichten würde. Nach dem erfolgreichen Widerstand gegen die Franzosen erfüllte der Herzog sein Gelübde und beauftragte den berühmten Architekten Filippo Juvarra mit dem Bau der Basilika. Die Arbeiten begannen 1717 und wurden 1731 abgeschlossen.
Die Basilika di Superga ist ein herausragendes Beispiel des Barockstils, bekannt für ihre majestätische Kuppel und die beeindruckende Fassade. Sie dient nicht nur als Ort des Gebets, sondern auch als Grabstätte für zahlreiche Mitglieder des Hauses Savoyen, eines der bedeutendsten Königshäuser Italiens.
Doch die Superga ist auch Schauplatz eines der tragischsten Unglücke in der Geschichte des italienischen Fußballs. Am 4. Mai 1949 prallte ein Flugzeug, das die Mannschaft des AC Torino von einem Freundschaftsspiel in Lissabon zurückbrachte, bei dichtem Nebel gegen den Hügel, auf dem sich die Basilika befindet. Alle 31 Insassen, darunter Spieler, Trainer und Betreuer, kamen bei dem Absturz ums Leben. Dieses Unglück erschütterte nicht nur die Stadt Turin, sondern das gesamte Land und hinterließ eine tiefe Narbe im italienischen Fußball. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass fast alle Spieler dieser Mannschaft gleichzeitig auch in der italienischen Nationalmannschaft spielen, weshalb man auch von „Grande Torino“ spricht.
Die Superga-Katastrophe wird bis heute jährlich am 4. Mai durch Gedenkfeiern und Veranstaltungen in Turin und an der Absturzstelle selbst erinnert. Die Basilika di Superga bleibt ein Symbol sowohl für den Triumph und die Hingabe der Vergangenheit als auch für die Tragödie und das Gedenken.
Abschließend noch ein paar Zahlen-Daten-Fakten zur Basilika:
Für den Bau der Kirche mussten große Mengen Erde bewegt werden, um auf dem abschüssigen Gelände eine freie Ebene zu schaffen. Der Bau ragt bis zur Spitze des Kuppelkreuzes 75 Meter hoch, ist 51 Meter tief und 34 Meter breit. Die Bezeichnung als Basilika bezieht sich nicht auf den Bautyp, sondern auf den kirchlichen Rang des Gotteshauses. Das Innere des Kirchbaus wurde mit reichen Kapellen gegliedert und ist mit Skulpturen, Malereien und Stuckaturen geschmückt.
Die Basilika erreicht man einerseits mit dem Auto über eine Strasse. Der idyllischere Weg ist allerdings der mit der Zahnradbahn: Vom Fuß des Berges aus gelangen Sie mit der Zahnradbahn „Sassi-Superga“ zur Basilika.
Wie immer nach so viel Geschichte, Kultur, Information haben wir uns etwas Leckeres verdient.
Heute machen wir die für das Piemont so typischen Nudeln, die Tajarin – eine Art Linguine – mit Butter, Trüffel und Parmesan.
Rezept der Woche
Tajarin mit Butter, Trüffel und Parmesan
Zutaten
Für vier Portionen benötigen wir:
- 80 g Haselnusskerne (mit Haut)
- 400 g Tagliolini-Nudeln (piemontesisch Tajarin; ersatzweise Linguine)
- etwas Salz
- 100 g italienischer Hartkäse (z. B. Parmesan)
- 2 Stiele glatte Petersilie
- 60 g Butter (gesalzen, in kleinen Stücken)
- 1 TL Bio-Zitronenschale (fein abgerieben)
- 1 schwarzer Trüffel (ca. 20 g; ersatzweise eingelegter schwarzer Trüffel)
- etwas Pfeffer
Zubereitung
Zunächst die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze rösten, bis sie duften und sich die Häutchen zu lösen beginnen. Nüsse auf einem Teller abkühlen lassen und grob hacken.
Die Nudeln in reichlich kochendem Salzwasser nach Packungsanweisung bissfest garen. In der Zwischenzeit 80 g Käse fein reiben. Petersilienblätter von den Stielen abzupfen, waschen und fein schneiden.
Die Nudeln abgießen, dabei 200 ml Nudelwasser auffangen und sofort in einen breiten flachen Topf (oder eine große Pfanne) geben. Butter in Stückchen nach und nach mit dem Schneebesen einrühren, bis eine sämige Sauce entstanden ist (nicht mehr kochen!).
Zitronenschale, Nudeln und geriebenen Käse zugeben und bei mittlerer Hitze gut durchschwenken.
Nudeln auf vorgewärmten Tellern anrichten, restlichen Käse und Trüffel in hauchdünnen Scheiben darüberhobeln. Mit Nüssen, Petersilie und Pfeffer bestreuen und sofort servieren.
Dazu reichen wir einen Rotwein, eine Cuvée aus vier verschiedenen Traubensorten, nämlich den https://porta-vagnu.de/produkt/gardasee-rotwein-riviera-del-garda-classico-rosso-dunant/. Eine dieser Traubensorten ist Barbera, eine für das Piemont typische Traube.
Buon appetito und bleiben Sie gesund!
DNEWS24 Italian Secrets mit Elke Heselmeyer – überall, wo es gute Podcasts zu hören gibt. #ItalianSecrets
Gut zu wissen
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Bild: © Alberto Agostini, David Salamanca unsplash