Kommentar und Meinung in DNEWS24

Für uns ist die WM zu Ende. Und das ist gut so!

Einmal verloren, ein Unentschieden, ein Sieg, der nicht reichte. Das wars für die DFB-Stars in Katar.

Die Zeitung mit den großen Buchstaben ahnte es schon am Nachmittag: da der spanische und der japanische Fußball-Verband ein Kooperations-Abkommen geschlossen hatten, würden sie sich beim WM-Spiel am Abend schonen – zu Lasten der DFB-Elf. Heute findet man in der Bild einen Artikel, der einen Schiedsrichterfehler im Spanien-Japan-Spiel für das Ausscheiden der deutschen Spieler verantwortlich macht. Auch andere Medien suchen nach Ausweggründen, warum der DFB wiederholt sehr früh aus einem großen Turnier fliegt.

Deutschland ist das Stammland der Verschwörungs-Theorien.

Dabei liegt die Wahrheit auf dem Platz.

Deutschland schießt zu wenig Tore und kassiert zu viele Tore. Und da ist es egal, ob man Weltmeister war oder Altherrenhobbyelf ist: wenn der Gegner mehr Tore schießt als man selbst, verliert man halt. So einfach ist Fußball.

Nur warum ist es so weit gekommen? Vielleicht liegt es an der deutschen Arroganz. Wer ist schon Japan, die hauen wir einfach weg. Costa Rica? Besiegen wir, ist doch klar. Und dann wird alles gut. Eben nicht…

Die 11 + Auswechselspieler in Katar sind das, was dem Bundestrainer zur Verfügung steht. Besseres bietet der deutsche Fußball-Markt nicht. Ganz offenbar ist das international viel zu wenig. So zu wenig, wie es auch schon 2018 und 2021 war. Daher ist das, was gestern Abend geschah, nicht nur eine Sache des Hansi Flick. Es ist eine Folge der Jugend- und Ausbildungsarbeit der Teams im deutschen Fußball. Man muss nur in die 1. und 2. Bundesliga schauen. Da scheint es einfacher, einen Spieler einzukaufen als Spieler auszubilden und damit auch mal was zu riskieren. Ein schlechtes Beispiel ist Hertha BSC. Ein Investor stellte dem Verein mehr als 350 Millionen (!) Euro zur Verfügung, Spieler aus anderen Ligen wurden gleich dutzendweise gekauft, nicht einer der Zukäufe hat funktioniert. Das Geld ist verbrannt, der Hauptstadt-Klub dümpelt weiterhin im Nirgendwo der Bundesliga.

Wir alle werden uns damit abfinden müssen, dass gestern Abend ein weiterer Ego-Pfeiler der Deutschen eingestürzt ist. Es wird wahrscheinlich Jahre dauern, bis der Fußball in Deutschland aus der Krisengrube gekrabbelt ist – wenn das überhaupt gelingen kann. Denn wer will die müden Kickerversager schon noch sehen – im Stadion mit den krawallbereiten Hooligans oder mit teuren Streaming-Abos.

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