Finanzen in DNEWS24

Experten fordern mehr Geld für die Pflege – auch von den Bürgern

Die Pflege wird immer teurer. Jetzt sollen betroffene Bürger und alle Steuerzahler mehr zahlen.

Der Pflegenotstand in Deutschland wird gekennzeichnet durch einen eklatanten Mangel an qualifiziertem Personal und Geld. Dabei steigt der Pflegebedarf, denn durch den demografischen Wandel nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen stark zu.

Aktuell beträgt der Eigenanteil, den Pflegebedürftige für eine Betreuung in einem Pflegeheim aufwenden müssen, zwischen 1.865 und 2.871 Euro – im Monat. Angesichts des niedrigen Rentenniveaus in Deutschland bedeuten diese Beträge für viele Familien den Weg in die (Alters-)Armut.

Verschiedene Experten haben nun Vorschläge gemacht, wie die steigenden Kosten der Pflege-Betreuung aufgefangen werden können. So berichtet die Bild-Zeitung, dass die vdek-Vorstandschefin Ulrike Elsner (59) die Bundesländer stärker in die Pflicht nehmen will, die einen Teil der Investitions-Kosten der Pflege-Heime übernehmen sollen. So könnte der individuelle Eigenanteil um 490 Euro sinken. Prof. Heinz Rothgang von der Universität Bremen forderte in der Bild-Zeitung eine Deckelung des Eigenanteils auf 700 Euro. Die resultierenden Kosten von etwa 2 Milliarden Euro müssten durch Steuermittel oder durch eine private Pflegeversicherung finanziert werden. Auch eine moderate Pflege-Beitragssatzerhöhung sei denkbar.

Prof. Christian Hagist von der WHU Otto Beisheim School of Management fordert, dass Bürger ihre private Vorsorge, also auch zum Beispiel das Eigenheim, für die Finanzierung der Pflege aufbrauchen müssten. Es könne nicht sein, „dass man sein eigenes Häuschen an die Kinder vererbt oder verschenkt und anschließend soll die Gemeinschaft die gesamten Pflegekosten stemmen.“. so Hagist in der Bild-Zeitung.


Bild: Josef Faustmann, La Spri unsplash

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