Exklusiv: Ostern – ein Fest der Hoffnung in der Coronavirus-Krise. Ein Interview mit Domprobst Tobias Przytarski

Tobias Przytarski ist seit November 2016 Dompropst des Erzbistums Berlin. Im Exklusiv-Interview spricht er in DNEWS24 über den Umgang der Kirche und der Gemeinde-Mitglieder mit dem Coronavirus COVID19. Und: aktuelle Zahlen von INSA.

Erstmals in der jüngeren Geschichte sind in Deutschland aufgrund der Ausgangsbeschränkungen Gottesdienste verboten. Wie gehen die Kirchen, die Gemeinden und die Gläubigen damit um? Dazu ein Exklusiv-Interview mit Tobias Przytarski, Domprobst des Erzbistums Berlin, in DNEWS24.

Meinen die Befragten, dass Kirchen in der Corona-Krise als notwendige Einrichtungen behandelt werden sollen?

Über die Hälfte der Befragten (58 %) findet, dass Kirchen bzw. andere Gotteshäuser in der aktuellen Corona-Krise nicht als notwendige Einrichtungen behandelt werden sollten. Lediglich ein Viertel (25 %) ist gegenteiliger Ansicht und 17 Prozent (kumuliert) wissen oder geben keine Antwort. Weibliche Befragte sind etwas häufiger als männliche der Meinung, dass Kirchen aktuell den notwendigen Einrichtungen gleichgestellt werden sollten (26 zu 23 %), entsprechend umgekehrt verhält es sich bei der Ablehnung (55 zu 61 %) und Nichtbeantwortung (15 zu 19 %, je kumuliert) der Aussage.

Konfessionslose, römisch-katholische und evangelisch-landeskirchliche sowie Befragte sonstiger Religionen und Konfessionen sind jeweils absolut-mehrheitlich dagegen, dass Kirchen bzw. Gotteshäuser als notwendige Einrichtungen behandelt werden sollten (53-67 %). Konfessionslose stellen auch die Gruppe, die am seltensten der Meinung ist, man müsse Kirchen als notwendige Einrichtungen behandeln (20 % zu 26-48 %). Freikirchliche und islamische Befragte stimmen der Aussage hingegen relativ-mehrheitlich zu (48 bzw. 38 %) und widersprechen ihr entsprechend am seltensten (36 bzw. 33 %).

Hinsichtlich der Aufschlüsselung nach aktueller Wahlpräferenz zeigen sich keine großen Unterschiede. Jeweils eine absolute Mehrheit befindet Kirchen den derzeitig notwendigen Einrichtungen als nicht gleichrangig. Mit etwa zwei Dritteln entfällt der höchste Ablehnungsanteil auf die Grünen-Wähler (67 %), am geringsten ist er bei Wählern der AfD (59 %). Bei den restlichen Wählergruppen stimmen jeweils 61 bis 65 Prozent gegen eine Behandlung von Kirchen als notwendige Einrichtungen. Lediglich 24 bis 29 Prozent der Befragten in den jeweiligen Wählergruppen sind dafür.

Vor allem die Altersgruppe der 40 – 49jährigen und die Älteren scheinen in den Kirchen einen Halt zu sehen und halten diese für notwendige Einrichtungen.