Die erste „Corona-Woche“ daheim…

In der Krise wichtig: Ein kühler Kopf, ein warmes Herz, und arbeitende Hände… Von Dr. Stephanie Robben-Beyer

Julchen und ich schauen uns am ersten Tag der „Corona-Woche“ an und überlegen, wie wir diese „neue ungewohnte und ungewöhnliche Zeit“ angehen.

„Mama, du magst doch gerne so Pläne machen.“ „Welche Pläne, Julchen?“ „Na, jeden Tag hast du doch so ne Liste, wo drauf steht, was du tun musst und welche Termine du hast und so.“ „Ja. Und?“ „Na, nun müssen wir doch auch ’nen Plan machen. Du hast doch alle Coachings und Moderationen verschoben bekommen und bist daheim im Büro. Na, und ich bin auch zu Hause und hab Hausaufgaben von der Schule.“

„Ja. Und?“ „Na, du hast doch gesagt: ´Julchen, Ferien sind das nicht! Es wird gearbeitet – nur anders!`

Ich lächle: „Ja, mein Schatz. In der Tat. Ich glaube, dass es nicht gut ist, wenn wir uns nun alle hängen lassen. Ausschlafen ist für dich wichtig. Das ist ein Benefit. – Weißt du, was ein Benefit ist?“ „Klar, Mama. Ich bin doch ein Lexikon!“

„Grinsekatze. … Nun, nach dem Frühstück finde ich eine gewisse Struktur im Tag jedoch sehr hilfreich und gut.“ Julchen denkt nach. „Mama, mach ich! Bis nachher.“ Sie verschwindet in ihrem Zimmer.

Ich sitze im Büro und organisiere diverse Telephon-Konferenzen und schreibe an einem neuen Konzept.

Julchen kommt herein. „Fertig, Mama. Willste mal sehen?“ Ich schaue zu ihr. „Womit fertig?“ „Na, mit dem Plan für diese Woche! Ich erklär’s dir und dann hängen wir den in die Küche.“

Wir schauen uns den Wochen-Plan an: Julchen s Plan hat fünf Arbeitstage bedacht. „Das Wochenende ist ja ´normal frei`, Mama“.

Sie schaut mich schelmisch an.

Ihr Plan sieht vor, dass sie jeden Tag ausschläft und nach dem Frühstück – je nach Aufwand – ein bis zwei Stunden ihre Hausaufgaben macht. Schlagzeug und Ballett (unser beider Hobbies) wollen wir gemeinsam zweimal die Woche üben. Für sich hat sie noch zweimal Singen eingetragen. „Obwohl, Mama, das tue ich ja viel mehr. Eigentlich sing ich ja immer.“ „Stimmt. Du bist meine große Lieblingssängerin!“

Wir umarmen uns ganz fest.

„Mittagessenzeit bestimmst du. Obwohl…“ „Ja?“ „Na, so um eins hab ich immer voll Hunger, dann sollten wir schon essen!“

Am Nachmittag wollen wir über die Hausaufgaben sprechen.

„Na, korrigieren und so. Und mir vielleicht auch mal was erklären. Und dann hab ich ganz viel Freizeit zum Lego-Spielen, mit Lukas draußen Detektiv sein, Lesen, und … Hach … iss doch ’n bisschen so wie Ferien!“

Ich schmunzle. „So darf es auch sein, mein Schatz.

Wir wollen das Beste aus der ver—rückten Situation machen.

Wir wollen einen kühlen Kopf bewahren, respektvoll und wertschätzend miteinander sein, so dass das Herz warm bleibt.

Wir wollen gut auf uns achten, damit wir gesund bleiben und für „nach Corona“ viel Kraft haben. Da gibt es sicher jede Menge zu tun.“

Ich bin gespannt, wie diese erste „Corona-Woche“ verlaufen wird.

Ich berichte gern …

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