Die CDU hat mit Arnim Laschet einen neuen Vorsitzenden. Na und?

Das Interregnum von AKK ist Geschichte. Was kann, was muss der neue Vorsitzende jetzt leisten?

Ein neuer Vorsitzender macht noch keine neue Mehrheit

Sollte, könnte, müsste – so fangen viele Politiker-Sätze an. Dabei sind es doch die, die solche Sätze starten, die von uns Bürgern mit der Macht ausgestattet wurden, die Dinge zum Besseren zu verändern. Die CDU soll weiblicher, jünger, digitaler werden. Der Generalsekretär ist 35 Jahre alt, auf dem Podium des Tagungs-Präsidiums der CDU saßen mindestens 40%, zeitweise sogar 60 % Frauen. Und der #CDUPT2021 #wegenmorgen hätte nicht vorbildlicher und besser hinsichtlich der Digitalität sein können. Es gab in den Bewerber-Reden von Friedrich Merz und Norbert Röttgen noch weitere Forderungen, deren Banalität schon sehr an wohlfeile Allgemein-Plätze erinnerten („Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie“). Einzig Armin Laschet gelang es in seiner Bewerbungsrede vollständig, gleichzeitig sein Profil als Macher und Umsetzer zu schärfen und das Herz der Delegierten zu berühren.

Nach seiner Wahl muss Laschet die auseinanderstrebenden Flügel der CDU wieder vereinen und (neue) Mehrheiten für die Umsetzung der Politik im Land suchen.

Volkspartei Christlich Demokratische Union (Deutschlands)

In dieser Wortfolge steckt alles drin. Die letzte Volkspartei in Europa bildet nicht einzelne Klientel-Gruppen ab, sondern ein breites Spektrum der Bevölkerung unseres Landes. Sie ist selbstverständlich den Grundsätzen unserer demokratischen Verfassung – dem Grundgesetz- verpflichtet. Die Partei mit dem C im Namen steht für die Grundsätze unseres christlichen Glaubens, dem sich die allermeisten Bürger unseres Landes verpflichtet fühlen, auch wenn sie nicht (mehr) einer Kirche angehören. Und sie steht zuallererst einmal für Deutschland ein, denn auch eine Einbettung in ein Europa der Vaterländer bedingt prioritär eben funktionierende und prosperierende Nationen, die eine Europäische Union bilden.

Die CDU an diese Werte zu erinnern und dort, wo diese nicht mehr erkennbar sind, die Partei wieder hinzuführen, ist die wichtigste „Binnen-„Aufgabe des neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet.

Demografie

Die Vor-Vorgängerin des jetzigen Parteivorsitzenden Armin Laschet sagte am Freitag auf dem Parteitag der CDU: „So ist doch der demografische Wandel auch eine große Aufgabe für unser Land und das bedeutet, dass wir über die Leistungsfähigkeit unserer sozialen Sicherungssysteme weiter nachdenken müssen, dass wir Lösungen finden müssen, die nachhaltig sind für alle Generationen und es bedeutet dieser demografische Wandel, dass wir uns darum kümmern müssen, wie wir eine ausreichende Basis an klugen Fachkräften haben werden.“ So die Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Der Parteivorsitzende der CDU muss den Marken-Kern der Partei Ludwig Erhards wieder betonen, die Soziale Marktwirtschaft. Nur sie kann die ungeheuren materiellen Herausforderungen, vor die uns der Klimaschutz, die Folgen der Digitalisierung und der demografische Wandel zeitgleich und in kurzer Frist stellen, bewältigen.

Schafft der neue Parteivorsitzende das, ist es gut für ihn, gut für die CDU und gut für unser Land, in dem wir gern und gut leben wollen.

Der Autor

Uwe-Matthias Müller ist Gründer und Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus, des Bundesverband Initiative 50Plus Austria und Sprecher des European Center of Competence for Demography.

Bis 1996 hat er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in (West-)Berlin gelebt. Nach zwei Jahren im Ausland lebt er heute in Bayern.

Uwe-Matthias Müller kommt viel und gern nach Berlin. „Als Berliner auf Zeit geniesst man nur die Vorteile der Hauptstadt und kann die vielen Unzulänglichkeiten, unter denen die Bewohner täglich leiden, einfach ignorieren.“