Die Bundesregierung erwartet mehr Geld für die Rentner

Im demografischen Wandel funktioniert der Generationen-Vertrag nicht mehr. Dennoch will die Bundesregierung in den nächsten Jahren für die Rentner viel Geld ausgeben.

Wie die BILD-Zeitung berichtet, sieht der noch unveröffentlichte Rentenbericht der Bundesregierung vor, dass die Renten bis zum Jahr 2037 um mehr als 30 Prozent steigen könnten. Ein sogenannter Eckrentner, der also 45 Jahre einen Durchschnittslohn bezog, soll demnach statt heute 1.538 Euro im Jahr 2037 2.111. Euro Rente beziehen.

Schon 2022 sollen die Bezüge mit 5,2 Prozent (Westen) so stark steigen wie seit 38 Jahren nicht. Im Osten könnte es sogar ein Plus von 5,9 Prozent geben. Auch 2023 sollen die Renten deutlich angehoben werden: im Westen um 4,9 Prozent, im Osten um 5,7 Prozent.

Renten-Experten wie Professor Bernd Raffelhüschen sehen die Entwicklung kritisch. Künftige Renten-Erhöhungen im Umlageverfahren müssten für mehr Rentner von immer weniger Arbeitnehmern bezahlt werden. Denn: aufgrund der Alterung der Bevölkerung im demografischen Wandel unseres Landes stehen immer mehr Rentnern immer weniger Beitragszahler gegenüber.

Führende Ökonomen fordern eine Reform des Umlageverfahrens und eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Nur so könne der heute 100 Milliarden Euro betragende jährliche Bundeszuschuss zur Rentenfinanzierung eingedämmt werden. Allerdings haben die Parteien der geplanten Ampel-Koalition solchen Ideen schon eine Abfuhr erteilt. Die Bereitschaft zu kräftigen Reformen zur Sanierung des deutschen Renten-Systems scheint in der selbsternannten „Zukunfts-Koalition“ nicht vorhanden zu sein.