Gesundheit und Demografie in DNEWS24

Die Apotheken in Deutschland stehen am Anschlag

Heute weisen die Apotheken mit einem Streiktag auf ihre schlechte wirtschaftliche Lage hin.

Mehr als die Hälfte der Wirkstoffe der in Europa zugelassenen Fertigarzneimittel kommen mittlerweile aus Asien, darunter 41 Prozent aus Indien und 13 Prozent aus China. Die Zeit, als Deutschland als die Apotheke der Welt bezeichnet wurde, sind lange vorbei. Welche Folgen diese Globalisierung der Gesundheitsversorgung hat, zeigte sich in der Pandemie-Zeit. Auch heute leiden viele Apotheken unter einem Arznei-Mangel, weil die Lieferketten einfach nicht ausreichend gut funktionieren.

Gerade in ländlichen Gebieten gibt es einen eklatanten Mangel bei der ärztlichen Versorgung. Dort ist der Apotheker oft der erste Ansprechpartner für Bürger, die medizinischen Rat suchen. Die ständig sinkende Zahl von Apotheken in Deutschland ist ein Alarmsignal. Zudem suchen viele ältere Apotheker einen Nachfolger und finden keinen Kandidaten, da jüngere Apotheker oft den Schritt in die Selbständigkeit scheuen. Somit dürfte das Sterben der Apotheken auch künftig fortschreiten.

Apotheker verdienen schlecht

Die Apothekenvergütung ist seit 2004 um 18,8 Prozent gestiegen, während die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen um stolze 105,2 Prozent angewachsen sind.

Eine durchschnittliche Apotheke hatte im Jahr 2022 einen Umsatz in Höhe von 3,225 Mio. Euro (ohne MwSt.). Bei einem Wareneinsatz von 2,530 Mio. Euro, Personalkosten in Höhe von 331 Tsd. Euro und sonstigen Kosten von 215 Tsd. Euro verbleibt ein steuerliches Betriebsergebnis von 163 Tsd. Euro (inkl. Zuschüsse für Notdienst und Botendienst). Von diesem Betrag müssen die Apotheker nicht nur Steuern abführen, sondern auch noch ihre komplette Altersvorsorge bestreiten. Übrigens ist das Betriebsergebnis von 211 Tsd. Euro im Vorjahr 2021 um 23 Prozent gesunken, da Pandemie-bedingte Sonderaufgaben, -umsätze und -kosten inzwischen weggefallen sind.