Demografie und Politik in DNEWS24

Deutsche wollen Familienarbeit staatlich fördern

Die häusliche Betreuung und Pflege von Familienmitgliedern ist häufig eine Aufgabe von Frauen. Die Folge der Sorgearbeit ist in vielen Fällen Altersarmut. Eine INSA-Umfrage zeigt, die Deutschen wollen das ändern.

Die Mehrheit der Pflegebedürftigen in Deutschland wird zu Hause gepflegt, häufig von Angehörigen, die selbst in anderen Haushalten wohnen. Diese Familienarbeit wird mehrheitlich von Frauen geleistet, die über 50 Jahre alt sind. Ihr Anteil beträgt schätzungsweise rund 30 Prozent. Bei den Männern sind es dagegen etwa 22 Prozent.

Rund 30 Prozent der Pflegenden sind bereits verrentet. Oftmals pflegen sie ihren Lebenspartner. Weitere 30 Prozent arbeiten laut dem Statistischen Bundesamt noch in Vollzeit – in dieser Gruppe sind Männer deutlich stärker vertreten als Frauen.

„Sollte Familienarbeit, also die Betreuung und Pflege von Familienmitgliedern, Ihrer Meinung nach staatlich gefördert werden (z.B. mit einem Erziehungsgehalt)?“

Die absolute Mehrheit von 72 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass Familienarbeit, also die Betreuung und Pflege von Familienmitgliedern, staatlich gefördert werden sollte, wobei Frauen dies häufiger als Männer angeben (75 zu 68 %). Elf Prozent sind (eher) gegen eine solche staatliche Förderung und acht Prozent ist dies egal. Männliche Befragte geben entsprechend sowohl (etwas) häufiger als weibliche an, dass ihnen dieses Anliegen egal ist (10 zu 6 %), als auch, dass sie (eher) dagegen sind (13 zu 10 %). Acht Prozent wissen hier keine Antwort und ein Prozent macht dazu keine Angabe.

Auch wenn sämtliche Altersgruppen jeweils absolut-mehrheitlich (eher) für eine staatliche Förderung von Familienarbeit (z.B. durch ein Erziehungsgehalt) sind, geben dies Befragte zwischen 40 und 49 Jahren häufiger als die anderen Altersgruppen an (80 zu 65 – 75 %). Sie geben entsprechend (etwas) seltener an, dass sie dagegen sind (8 zu 11 – 14 %).

Sämtliche Wählergruppen sind jeweils absolut-mehrheitlich (eher) für eine staatliche Förderung von Familienarbeit, wobei FDP-Wähler dies deutlich am seltensten angeben (54 zu 68 – 82 %). FDP-Wähler sind entsprechend deutlich am häufigsten (eher) gegen eine staatliche Förderung von Familienarbeit (25 zu 7 – 15 %), geben aber auch häufiger an, dass dies ihnen egal ist (17 zu 4 – 9 %).

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