Gesundheit und Demografie in DNEWS24

Demografie: Der Hausarztmangel nimmt dramatische Formen an

Ärztepräsident Klaus Reinhardt macht Vorschläge, wie der Hausärztemangel in Deutschland behoben werden kann.

Die Zahlen sind dramatisch: bundesweit sind rund 4.800 Hausarztsitze unbesetzt. Nach unterschiedlichen Prognosen verdoppelt sich diese Lücke in den kommenden zehn Jahren, wenn nicht gegengesteuert wird. Nach Schätzungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) vom Februar diesen Jahres ist insgesamt mit einem Mangel von sogar bis zu 50.000 Ärztinnen und Ärzten bis zum Jahr 2040 zu rechnen. Laut der jüngsten Ärztestatistik liegt aktuell der Zuwachs der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte mit 1,7 Prozent auf rund 428.000 Personen noch immer unter dem Wachstum vor der Corona-Pandemie. Im Jahr 2019 lag die Wachstumsrate noch bei 2,5 Prozent.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, fordert in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Ärzte im Ruhestandsalter mit steuerlichen Vorteilen zu motivieren, länger zu praktizieren.

„Wenn wir ihre Arbeitskraft und ihr Erfahrungswissen weiterhin nutzen wollen, sind intelligente und flexible steuerrechtliche Regelungen und Anreize zu schaffen. Wir müssen den bevorstehenden Braindrain der Babyboomer verhindern.“

Dr. Klaus Reinhardt im RND

Reinhardt will zudem der Allgemeinmedizin im Medizinstudium mehr Gewicht beimessen. Er forderte im RND Bund und Länder auf, sich endlich zu einigen, um die ambulante Versorgung zu stärken.


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