Demografie: Bevölkerung der EU-Länder bis 2100

Der demografische Wandel erfasst alle Staaten der EU. Wie unterschiedlich die Länder betroffen sind, zeigen aktuelle Prognosen der EU.

Die EU ist die Summe alternder Gesellschaften. Der Grad der Alterung und des möglichen Bevölkerung-Rückganges bleibt in den Ländern der EU unterschiedlich.

Nachdem Großbritannien die Europäische Union zum 01. Februar 2020 verlassen hat (Brexit), zählt die EU-27 insgesamt noch rund 447,7 Millionen Einwohner im Jahr 2020. Die Einwohnerzahlen für 2020 basieren entweder auf den Daten der jüngsten Volkszählung (Zensusdaten), oder auf den Daten der Bevölkerungsregister.

Die Werte für den Prognosezeitraum bis zum Jahr 2100 stammen aus der EUROPOP-Prognose.

Deutschland hat die meisten Einwohner – Malta die kleinste Gesamtbevölkerung

Deutschland hat die größte Einwohnerzahl in der EU: Rund 83,1 Millionen Einwohner zählt der mitteleuropäische Staat im Jahr 2020. Das EU-Land mit der kleinsten Gesamtbevölkerung in der EU ist Malta. In dem südeuropäischen Inselstaat leben rund 0,5 Millionen Einwohner.

Zum Vergleich: Das entspricht ungefähr den Einwohnerzahlen deutscher Großstädte wie Nürnberg oder Duisburg.

Was sind die bevölkerungsreichsten Länder der EU?

In den vier bevölkerungsreichsten EU-Ländern Deutschland, Frankreich (67,2 Millionen Einwohner), Italien (60,29 Millionen Einwohnern), und Spanien (47,32 Millionen Einwohner) leben zusammen rund 257,9 Millionen Menschen oder mehr als 57 Prozent aller EU-Bürger. Zusammen erwirtschaften die vier EU-Länder auch den Hauptteil des europäischen BIP: Circa 8,89 Billionen Euro oder rund 64 Prozent des gesamtem Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Europäischen Union im Jahr 2019 entfallen auf die drei Gründungsmitglieder der Union und Spanien.

Ohne Migration sinkt die Einwohnerzahl der EU

Bleibt die Mitgliedszahl der Europäischen Union konstant, wird sich die Einwohnerzahl der Staatengemeinschaft bis zum Jahr 2100 auf rund 416,1 Millionen Einwohner verringern. Die Bevölkerungsentwicklung in den jeweiligen EU-Ländern ist jedoch unterschiedlich und abhängig von mehreren Faktoren, wie der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und dem Migrationssaldo.

Mit der natürlichen Bevölkerungsentwicklung wird das Verhältnis zwischen Geburtenrate und Sterberate bezeichnet. Ist der Saldo zwischen Geburtenrate und Sterberate negativ – es werden also weniger Menschen geboren, als im gleichen Zeitraum sterben – ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung negativ.

Eine weitere wichtige demographische Kennzahl ist die Fertilitätsrate. Sie zeigt an wie viele Kinder durchschnittlich je Frau im jeweiligen Land geboren werden. Industrieländer benötigen im Allgemeinen eine Fertilitätsrate von durchschnittlich 2,1 Kindern je Frau, um den Bestand der Population konstant zu halten. Die Geburtsraten in den EU-Staaten liegen seit Jahren deutlich unter diesem und gehören zu den niedrigsten Fertilitätsraten weltweit.

Hinzu kommt der Saldo zwischen Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung). Ist der Migrationssaldo der EU negativ, wandern mehr Menschen aus den jeweiligen Ländern aus, als im gleichen Zeitraum einwandern.