Daten und Fakten zur Demografie in Österreich

Österreich wächst vor allem durch den Zuzug von Ausländern. Bemerkenswert ist, wer den größten Ausländer-Anteil stellt.

Anfang 2019 lebten in Österreich rund 8,9 Millionen Menschen; damit wuchs die Einwohnerzahl um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den letzten Jahren ist die österreichische Bevölkerung stetig angestiegen; besonders groß war der Zuwachs im Jahr 2015, als viele Flüchtlinge ins Land kamen.

Wer zählt zur Bevölkerung?

Im Unterschied zum Begriff „Volk“, der ausschließlich die österreichischen Staatsbürger meint, bezieht sich „Bevölkerung“ auf alle im Land lebenden Personen, also auch Ausländer mit Hauptwohnsitz in Österreich. Diese Daten stammen aus dem Zentralen Melderegister (ZMR).

Megatrend Demografischer Wandel

Das dauerhafte Wachstum ist Teil einer fundamentalen Veränderung der österreichischen Bevölkerungsstruktur und wird sich laut Prognosen auch in Zukunft fortsetzen. Es ergibt sich vor allem aus der Einwanderung, die die niedrige Fertilitätsrate mehr als ausgleicht. Diese liegt deutlich unter dem Niveau von 2,1 Kindern je Frau, das nötig wäre, um die Bevölkerung stabil zu halten. Gleichzeitig kommt es zu einer Alterung der Gesellschaft, d.h. einem Rückgang der jüngeren (unter 20 Jahre) und einem Zuwachs der älteren (ab 65 Jahre) Bevölkerungsgruppe.

Alterung der Gesellschaft

Auch in Zukunft wird sich die Altersstruktur in Österreich laut Prognosen in Richtung der Gruppe 65+ verschieben – voraussichtlich in den 30er Jahren wird ihr Bevölkerungsanteil die Marke von 25 Prozent überschreiten und dann bis Ende des Jahrhunderts auf annähernd 30 Prozent steigen. Gleichzeitig schrumpft die Bevölkerung im Erwerbsalter auf nur noch gut 50 Prozent. Dies liegt daran, dass die Lebenserwartung weiter steigt und die Fertilitätsrate relativ niedrig ist. Auch andere Indikatoren wie das Durchschnittsalter und der Altersquotient belegen diese Entwicklung, die gravierende Auswirkungen auf Bereiche wie den Arbeitsmarkt, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie den Wohnungssektor mit sich bringt.

Anfang 2019 lebten rund 192.430 deutsche Staatsangehörige in Österreich. Damit waren Deutsche die größte ausländische Bevölkerungsgruppe, gefolgt von Serben und Türken. Insgesamt lag die Anzahl der Ausländer in Österreich bei über 1,4 Millionen.

Wer zählt zu den Ausländern?

Als Ausländer gelten Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Diese Daten stammen aus dem Zentralen Melderegister (ZMR). Eine Doppelstaatsbürgerschaft ist in Österreich – abgesehen von wenigen Ausnahmefällen – nicht möglich: Ausländer, die sich einbürgern lassen wollen, müssen ihre bisherige Staatsbürgerschaft binnen zwei Jahren ablegen, um danach die österreichische Staatsangehörigkeit zu erhalten. Umgekehrt verlieren Österreicher beim Erwerb einer fremden Nationalität die österreichische. Von diesem rein staatsbürgerschaftsrechtlichen Begriff zu unterscheiden ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund: Hierzu zählen Personen, die entweder selbst oder aber deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Dies umfasst sowohl Österreicher als auch Ausländer.

Österreich als Einwanderungsland

Aufgrund der Einwanderung ist die Ausländerzahl in Österreich in den letzten Jahren stetig gestiegen. Gleiches gilt für ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung. Am höchsten ist die Ausländerquote in der Großstadt Wien, am niedrigsten im ländlichen Burgenland.