CORONAvirus – Eine Epidemie auf dem Vormarsch: worauf zu achten ist
China tut alles, um die Ausbreitung des CORONAvirus zu stoppen. Was können wir tun? Eine Analyse von Sascha Rauschenberger.
Was ist?
Wie es scheint, ist in China eine Epidemie ausgebrochen. Alleine dass die chinesische allmächtige Partei öffentlich von einer Epidemie redet zeigt das wahre Ausmaß dessen, was dort gerade passiert. Gerade in China werden ansonsten „bad News“ in den Medien unterdrückt. Mehrere Millionenmetropolen wie Wuhan, dieProvinz Hubei sind unter Quarantäne gestellt, von Militär, Polizei und Miliz abgesperrt und es herrscht das Verbot, überhaupt Verkehrsmittel zu benutzen. Betroffen sind etwa 40 Millionen Bürger Chinas. Zum Vergleich und besserem Verständnis: Paris hat 12,5 Millionen Einwohner. Bayern hat 13 Millionen Einwohner. Nahrungsmittel werden in den Städten knapp und es droht eine Versorgungskrise mit Hungersnöten, da der komplette Verkehr in und aus den Quarantänezonen verhindert wird.
Dennoch breitet sich das Virus aus. Warum? Anders als bei SARS mit einer Inkubationszeit von 7 Tagen und Fieber als erstes Signal hat das neue CORONAvirus (2019-nCoV) eine Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen. Die Länge der Inkubationszeit scheint vom befallenen Organismus abzuhängen, da auch Fälle von nur einem Tag bekannt geworden sind. Und Fieber scheint nicht überall als Symptom aufzutreten. Weiterhin scheint die Verbreitung über eine Tröpfcheninfektion zu laufen. Nicht über die Luft, was schon einmal beruhigen kann. Das Virus ist auch nicht so ansteckend wie Masern. Aber das Husten in Menschenansammlungen, gerade in geschlossenen Räumen, ist dennoch höchst epidemisch, da mit der ausgestossenen Luft beim Husten sich winzige Tröpfchen verbreiten können. Daher der Name der Infektionsart. Dass sich beim Befall der Lunge eben dieses Husten nicht verhindern lässt sorgt dann für eine schnelle Ausbreitung.
Während in China der Mundschutz – wenn auch zwischenzeitlich verordnet – mit breiter Masse freiwillig getragen wird, und die Chinesen sehr diszipliniert mit der Krankheit umgehen, kann das in westlichen Ländern eher verneint werden. Wuhan ist eine Wirtschaftsmetropole mit internationaler Bedeutung. Dass viele von uns diese Stadt nicht kennen ändert nichts daran, dass sie ähnlich bedeutend ist wie andere gleichgroße Metropolen. Und auch genauso international vernetzt ist. So kamen allein in England 2.000 Menschen in einer Woche aus dieser Stadt an. Englische und chinesische Geschäftsleute auf Businesstrips oder Touristen aus China. Und bei einer Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen kommen da europaweit zigtausende mögliche Virusträger in Betracht. Das Virus ist auch in der Inkubationsphase ansteckend und übertragbar! Und hier beginnt die Gefahr einer Pandemie. Einer weltweiten Seuche. Unsere schnelllebige Welt, sowie die Möglichkeit innerhalb von 30 Stunden von wo auch immer jeden anderen Punkt der Welt zu erreichen, schafft für die Verbreitung einer ansteckenden Krankheit eine ideale Grundlage. Gerade aus wirtschaftlich erfolgreichen Zentren heraus. Auch hier hat die Globalisierung nun Folgen. Anders als die Ebola-Epidemie im Kongo, die allein schon verkehrstechnisch fast wie innerhalb einer Quarantänezone wirkte, verhält es sich hier völlig anders.
Was tun?
Neben einem aufkommenden Husten, der ständig schlimmer wird und Fieber, kann man das CORONAvirus an rötlichen Flecken auf der Haut mit einer schwarzen Stelle in der Mitte erkennen, die auch stark juckt.
Es sei darauf hingewiesen, dass es sich dann von selbst verbietet zum Arzt zu rennen und andere zu gefährden. Es wäre besser die vorbereiteten(!) Rettungskräfte mit dem Hinweis auf die Symptome zu alarmieren und zu sich kommen zu lassen. Das geht auch schneller.
Leider gibt es bis jetzt keine wirksame Impfung gegen das Virus. Und auch keine auf das Virus optimierten Medikamente. Ergo helfen panikartige Arztbesuche auch nicht. Was hilft, wäre dann nur noch die Möglichkeit den Behörden alle direkten Kontakte der letzten 14 Tage offenzulegen, zu helfen und in Quarantäne zu bleiben. Exakt das, was die disziplinierten Chinesen gerade millionenfach tun.
Da das Virus in erster Linie geschwächte Immunsysteme mit tödlicher Wirkung befallen kann ist es folgerichtig, ältere Menschen, Kranke und Kinder zu beobachten.
Die WHO (World Health Organisation) veröffentlicht regelmäßig Informationen auf ihrer Webseite zu diesem Thema, in mehreren Sprachen, inklusiver Reisehinweise (Link: http://www.euro.who.int/de/health-topics/emergencies/pages/news/news/2020/01/novel-coronavirus-outbreak-in-china-what-does-it-mean-for-europe). Als ersten Schritt zur besseren Profilaxe könnten sich hier alle Menschen bei den Behören melden, die in den letzten drei Wochen in China waren und eine der jetzt unter Quarantäne stehenden Städte oder Regionen besucht haben. Das würde auch der eigenen Sicherheit dienen. Denn die Ansteckungsgefahr innerhalb einer Familie ist extrem.
Der Umgang mit dem Risiko ist entscheidend. Wer Symptome zeigt, in der Region war oder Kontakt mit Leuten hatte, die aus der Region kamen, sollte das melden. Proaktiv. Er wird von den Gesundheitsämtern eine Liste von Hilfen bekommen. Wer auch immer sich schon krank fühlt und aus o.g. Personenkreis kommt, sollte auch das telefonisch melden und zu Hause auf Hilfe warten. Die kommt schneller als eine Fahrt ins Krankenhaus und gefährdet keine anderen Personen. Ein blinder Alarm ist in diesem Fall OK.
Dass in diesem Zusammenhang gerade Flughafenpersonal bei uns besonders gefährdet ist, sollte allen klar sein. Der FRAPORT beispielsweise als internationales Drehkreuz, auch als Zwischenstation für Weiterreisende, ganz besonders.
In China fallen Menschen auf offener Strasse einfach um. Es gibt Videos dazu. Auch ungeschützte Einsatzkräfte sind betroffen, eben weil sie helfen. Bilder, die uns vom Hörensagen vom Ende des ersten Weltkriegs noch in Erinnerung sind, als hier die Spanische Grippe wütete. Eine bis zu diesem Zeitpunkt nahezu unerforsche Seuche, die weltweit zwischen 10 und 50 Millionen Tote forderte. Hauptsächlich schwache, kranke und geschwächte Menschen.
Es bietet sich also an, auch auf die älteren Nachbarn und Freunde zu achten. Gerade auf die, die allein leben.
Es ist vielleicht hervorzuheben, dass die wissenschaftlichen Magazine Nature Reviews und Wiley-VCH ihre Veröffentlichungen zu dem Thema weltweit für Wissenschaftler und Forscher kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Allerdings zeigt das auch, wie ernst zu nehmen dieses Virus ist
Zum Schluss möchte der Autor dem chinesischen Volk danken, das in dieser Zeit mit Disziplin und Verantwortung bereit ist, Schlimmeres zu vermeiden. Die Ausbreitung zu stoppen. Mit Maßnahmen, die hier im Westen kaum gewürdigt werden oder durchsetzbar wären. Wir erkennen Eure Bereitschaft, für das Gemeinwohl aller auf diesem Planeten zu dienen, an. Mögen die Götter mit Euch sein! – Danke