Corona-Virus: Disziplin ist jetzt die erste Bürgerpflicht

Bis gestern schien es, als könnte Deutschland glimpflich davonkommen. Jetzt sieht es so aus, als ob das Corona-Virus auch bei uns schnelle Verbreitung findet. Die Bürger müsen sich jetzt diszipliniert verhalten. Meint Sascha Rauschenberger.

„Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“ ist und war ein geflügeltes Wort, das auf den preußischen Minister Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert zurückgeht um die in Panik verfallende Bevölkerung Berlins zu beruhigen. Nachdem die Schlachten von Jena und Auerstädt verloren waren und das riesige französische Heer sich auf die Hauptstadt zuwälzte.

Damals hat das funktioniert. Im preussischen Staat. Nur haben wir den nicht mehr. Diese Zeiten sind vorüber. Umso wichtiger ist es, sich jetzt an die preussischen Tugenden der Ordnung und Disziplin zu erinnern. Denn möglicherweise stehen uns angesichts der stark steigenden Fälle neuer Infektionen harte Zeiten und Entscheidungen bevor.

Der Corona-Virus greift in Deutschland um sich. Er bedroht vor allem ältere und schwächere Menschen. Ein wirksames Gegenmittel gibt es bislang nicht. Wir wissen noch nicht genug über die Entstehung des Virums und seine Verbreitungs-Art. Daher hat die Regierung in China rigoros und vorsorglich die Millionen-Stadt Wuhan, wo der Virus zuerst auftrat, abgeriegelt und unter Quarantäne gestellt. Das schien für viele bei uns weit weg und so drastisch, wie nur im autoritär regierten kommunistischen China denkbar. Am Wochenende allerdings hat Italien nicht nur den Karneval in Venedig abgesagt, was an sich schon ein unerhörtes Vorgehen ist. Es wurden auch einige Städte und Regionen abgeriegelt und unter Quarantäne gestellt. Am Sonntag blockierte Österreich die internationale Bahnstrecke am Tiroler Brenner-Pass, Züge aus Italien durften nicht mehr passieren.

Ist Vergleichbares auch bei uns möglich? Ja. Sicher scheint, dass im Notfall Vergleichbares nötig werden wird. Und dann ist es unerlässlich für jeden Bürger, individuelle Freiheits-Ansprüche und liebgewordene Libertinagen aufzugeben, mindestens die eigenen Bedürfnisse hintanzustellen. Denn es gilt, die drohende Ausbreitung des Corona-Virus zum Wohl aller Bürger einzudämmen und so gut es geht unter Kontrolle zu halten. Bubenstreiche, die Reisebeschränkungen und Meldeaufforderungen umgehen, sind keine glanzvollen Husarenstücke gegen die Regierung, sondern schlimmstenfalls lebensgefährdende Idiotien gegen die Mitbürger.

Das Corona.Virus hat die durch die Globalisierung entstandenen Lieferketten unterbrochen. Werden sie nicht bald wieder funktionieren dürfen, drohen massive Wirtschafts-Einbrüche, die dann in ihrer Existenz vor allem ohnehin schwache Unternehmen massiv gefährden werden. Diese uns dann alle ärgernden oder bedrohenden Szenarien im Kontext einer ohnehin weltweit durchgeschüttelten Wirtschaftssituation und Konjunktur-Delle stehen uns noch bevor.

Jetzt, hier und heute muss erstmal jeder Bürger das tun, was er tun kann: persönliche Hygiene halten und sich informieren, den Ratschlägen und Anweisungen der zuständigen Behörden folgen. Disziplin ist jetzt die erste Bürgerpflicht.

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