Bußgeld für Maskenverweiger ja oder nein? INSA liefert interessante Ergebnisse

Der große Unterschied zur Flüchtlingskrise des Jahres 2015 besteht darin, dass der Staat in Sachen Corona Handlungsfähigkeit gezeigt hat. Hingegen war es vor fünf Jahren beim Thema Migration gerade der staatliche Kontrollverlust, der die Menschen verunsicherte. Deswegen wurde die Rolle des Staates während der Corona-Krise grundsätzlich als positiv wahrgenommen, zumindest in der Anfangszeit. Wenn jetzt aber deutlich werden würde, dass die Corona-Pandemie genutzt wurde, um beispielsweise die Finanzordnung der EU zu verändern, könnte das Vertrauen aber sehr schnell wieder verlorengehen. Daraus könnte eine wirklich gefährliche Situation entstehen. Hermann Binkert (INSA)

Wie stehen die Befragten zum 50-Euro-Bußgeld für Verstöße gegen die Maskenpflicht?

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie einigten sich Bund und Länder auf die Einführung eines Mindestbußgeldes von 50 Euro bei Verstößen gegen die Maskenpflicht. Dies trifft auf die allgemeine Zustimmung der Bürger. So gibt insgesamt eine absolute Mehrheit von 69 Prozent an, dieses Bußgeld zu begrüßen. Eine ablehnende Haltung gegenüber dem Bußgeld nehmen 18 Prozent aller Befragten ein. Die größte Zustimmung kann dabei in der ältesten Altersgruppe der über 60-Jährigen gefunden werden (80 %) und die geringste Zustimmung bei den jüngsten Befragten zwischen 18 bis 29 Jahren (61 %).

Große Unterschiede in der Befürwortung des Bußgeldes können bei der Aufschlüsselung nach Bildungsabschlüssen gefunden werden: Befragte mit mittlerem oder hohem Bildungsabschluss (70 bzw. 71 %) befürworten deutlich häufiger die Einführung des Bußgeldes als Personen ohne Schulabschluss (53 %) und Personen, welche sich noch in der schulischen Ausbildung befinden (61 %).

Entgegen der Erwartung, dass die Zustimmung zur Einführung eines Bußgeldes abhängig von der Höhe des jeweiligen Haushaltseinkommens der Personen sein könnte, ist hier kein konsistenter Trend erkennbar.

Aufgeschlüsselt nach West und Ost geben mehr Befragte aus Westdeutschland (71 %) an, die Einführung des Bußgeldes zu befürworten, als in Ostdeutschland (62 %).

Mehr als 80 Prozent der Unions-, SPD- und Grünen-Wähler (81-85 %) befürworten die Einführung eines Bußgeldes bei Verstößen gegen die Maskenpflicht. Geringer ist die Zustimmung bei Wählern der Linkspartei (76 %) und FDP (66 %). Unter den Anhängern der AfD ist die Meinung gespalten: Lediglich 45 Prozent der AfD-Anhängern befürworten die Einführung der Maskenpflicht, genauso viele lehnen diese ab.

Deutliche Unterschiede in der Befürwortung des Bußgeldes konnte auch zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gefunden werden: Während Befragte ohne Migrationshintergrund zu 71 Prozent die Einführung des Bußgeldes befürworten, sprechen sich nur 57 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund für das Bußgeld aus. So lehnen ein Viertel (25 %) der Menschen mit Migrationshintergrund das Bußgeld ab, während dies nur 16 Prozent der Menschen ohne Migrationsgrund tun.

Sonntagsfrage

Nachdem die Union in der letzten Woche leichte Verluste verzeichnen musste, können CDU und CSU in dieser Woche einen Prozentpunkt hinzugewinnen und die Spitzenposition in der aktuellen INSA-Potentialanalyse mit 36,5 Prozent weiter zementieren. Die Grünen legen im Vergleich zur Vorwoche 1,5 Prozentpunkte zu und erreichen nun 17,5 Prozent. Somit sind die Grünen aktuell hinter der Union die zweitstärkste Partei. Die SPD verliert einen Punkt (16 %). Hinter der SPD landet die AfD bei unverändert elf Prozent. Die größten Verlierer der aktuellen Sonntagsfrage sind die Linken, welche im Vergleich zur Vorwoche 1,5 Prozent einbüßen (7,5 %). Auch die FDP verliert einen halben Prozentpunkt (6 %).

Hinsichtlich der sicheren Wähler können sowohl die Union als auch die Grünen einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Die SPD hingegen muss zwei Prozentpunkte abgeben. Auch AfD, FDP und die Linken verlieren hier jeweils einen Punkt.

Als einzige Partei kann die FDP bei den potentiellen Wählern zwei Prozentpunkte hinzugewinnen. Bei der AfD verringert sich der diesbezügliche Wert um einen Punkt, bei den übrigen Parteien ändert sich nichts.

Nachdem die AfD letzte Woche den Anteil derer, welche ausschließen, ihre Partei zu wählen, verringern konnte, erhöht sich dieser Anteil in der aktuellen Erhebung wieder um vier Punkte. Auch bei SPD und Linken steigt ihr jeweiliges Negativpotential um jeweils einen Prozentpunkt. Die CDU/CSU und die FDP hingegen können den Anteil derer, die eine Wahl ihrer Partei grundsätzlich ausschließen, um jeweils einen Punkt reduzieren. Bei den Grünen blieb das Negativpotential konstant.