Buch-Tipp: Wann sind wir wirklich zufrieden?

Professor Martin Schröder stellt im D-Talk überraschende Erkenntnisse zu Arbeit, Liebe, Kindern, Geld vor.

Martin Schröder ist Professor für die Soziologie der Wirtschaft und Arbeit an der Philipps-Universität Marburg. Auf Basis der größten Langzeitstudie mit über 600.000 Befragungen – dem sozio-oekonomischen Panel, einer renommierten alljährlichen Umfrage mit knapp 85.000 deutschen Teilnehmern, die seit 1984 läuft – hat er viele Erkenntnisse über den Grad und die Gründe der Zufriedenheit der Deutschen gesammelt.

Im D-Talk in DNEWS24 präsentiert Professor Martin Schröder die Highlights seines Buche und zieht einen internationalen Vergleich. Schliesslich äußert er sich zur Frage, ob der demografische Wandel etwas an der Zufriedenheit der Deutschen ändert.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise bislang auf unsere Zufriedenheit und unser Lebensgefühl?

Soziologie-Professor Martin Schröder kann auf Grundlage erster Daten jetzt exklusive Antworten liefern und stellt fest: Die Krise und der Lockdown haben noch extremere Effekte auf unsere Lebenseinstellung und -zufriedenheit als erwartet.
Vergleichen kann der Wissenschaftsautor die Daten mit seinen Erkenntnissen aus einer riesigen Langzeitstudie, dem sogenannten sozio-oekonomische Panel: einer gigantischen Umfrage, in der seit über 30 Jahren mehr als 80.000 Menschen jährlich befragt wurden und die er für sein aktuelles Buch »Wann sind wir wirklich zufrieden?« ausgewertet hat.

„Der Bevölkerungsanteil, der von besonders niedriger Lebenszufriedenheit berichtet, erhöhte sich während der Pandemie dramatisch von 15 auf 24 Prozent. Für Menschen, die für Schlafprobleme oder depressive Verstimmungen anfällig sind, verdoppelte sich sogar die Wahrscheinlichkeit, unter Schlaflosigkeit, Depressionen oder allgemein niedrigerer Lebensqualität zu leiden. Damit ist der Einfluss der Pandemie auf die mentale Verfassung der Menschen ungefähr gleich stark wie der von Arbeitslosigkeit. Dabei handelt es sich den Daten nach nicht um ein Problem sozialer Ungleichheit oder eine Auswirkung von Einkommensverlust. Stattdessen trafen die Effekte den Anteil junger Menschen doppelt so hart wie die älteren Generationen, die einen Großteil der definierten Risikiogruppe der Bevölkerung darstellen. Das deutet an, dass vor allem der Lockdown sowie die damit einhergehende Beeinträchtigung eines aktiveren Lebensstils und weniger die konkrete Gefahr einer Erkrankung an Covid-19 diesen extremen Einfluss auf die Psyche vieler Menschen hatten.“ so Martin Schröder.