Wollen die Bürger Waffen in die Ukraine liefern und Öl bzw. Gas aus Russland beziehen?
Der Krieg in der Ukraine ist das derzeit dominierende Thema der deutschen Politik. INSA hat den Bürgern Fragen zur Lieferung von schweren Waffen und dem Bezug von Öl gestellt. Der moralische Kompass der Bürger funktioniert.
Halten die Bürger es für (eher) richtig oder (eher) falsch, dass die Bundesregierung nun Panzer, also schwere Waffen, an die Ukraine liefern will? (26.04.22)
Sollte Deutschland (auch) schwere Waffen (bspw. Panzer) an die Ukraine liefern? (22.04.22)
Während am 22. April die Befragten sich absolut-mehrheitlich gegen die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine aussprachen (50 %), sind die Umfrageteilnehmer am 26. April gespalten, ob sie es (eher) richtig (45 %) oder (eher) falsch (43 %) finden, dass die Bundesregierung nun Panzer an die Ukraine liefern will.
Die Befürwortung der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine ist unter den 30- bis 39-Jährigen (von 38 auf 48 %), bei den 40- bis 49-Jährigen (von 31 auf 42 %) sowie den 50- bis 59- Jährigen (von 34 auf 43 %) jeweils gestiegen, wohingegen unter den ab 60-Jährigen dieser Anteil gesunken ist (von 55 auf 46 %). Unter den jüngsten Befragten ist die Ablehnung zwar gesunken (von 48 auf 41 %), der weiß nicht / keine Angabe-Anteil jedoch gestiegen (von 9 auf 17 %) und der Anteil der Befürworter gleich geblieben (42 %).
Während sich die Wähler der SPD am 22. April absolut-mehrheitlich gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aussprachen (55 %), fanden sie dies am 26. April absolut-mehrheitlich (eher) richtig (55 %). Die Zustimmung der Unionswähler ist seit letzter Woche um vier Prozentpunkte gesunken (von 55 auf 51 %), beträgt jedoch immer noch knapp über die Hälfte. Die Wähler der Grünen fanden die Waffenlieferung am 26. April (50 %) deutlich seltener (eher) richtig als noch am 22. April (72 %). Die Zustimmung der FDP- (von 30 auf 54 %), der Linken- (von 23 auf 32 %) und der AfD-Wähler (von 19 auf 26 %) ist jeweils seit der letzten Erhebung gestiegen.
Sind die Bürger dafür, dass Deutschland auch weiterhin Gas und Öl aus Russland bezieht?
Die relative Mehrheit von 43 Prozent der Befragten ist dagegen, dass Deutschland auch weiterhin Gas und Öl aus Russland bezieht, wohingegen 30 Prozent der Befragten für einen weiteren Import von Gas und Öl aus Russland sind. Etwa ein Fünftel (19 %) der Befragten weiß hier keine Antwort und acht Prozent machen keine Angabe.
Auch wenn bei sämtlichen Altersgruppen jeweils der Anteil derer überwiegt, welche dagegen sind, dass Deutschland weiterhin Gas und Öl aus Russland bezieht, geben dies Befragte ab 40 Jahren (44 – 47 %) häufiger als die jüngeren Befragten (39 bzw. 36 %) an. Mit zunehmendem Lebensalter der Befragten sinkt der Anteil derer, welche hier keine Angabe machen, von 13 auf vier Prozent.
Während sich die Befragten aus dem Osten Deutschlands uneins sind, ob sie dafür (35 %) oder dagegen (34 %) sind, dass Deutschland weiterhin Gas und Öl aus Russland bezieht, sind die Befragten aus dem Westen relativ-mehrheitlich gegen einen weiteren Import von Gas und Öl aus Russland (45 %).
Während die Befragten mit Migrationshintergrund in dieser Frage gespalten sind (36 % stimmen zu, 38 % stimmen nicht zu), sind die Befragten ohne einen Migrationshintergrund relativ-mehrheitlich dagegen, dass Deutschland weiterhin Gas und Öl aus Russland bezieht (44 %).
Einzig bei den Befragten, welche sich rechts der politischen Mitte positionieren, überwiegt der Anteil derer, welche dafür sind, dass Deutschland weiterhin Gas und Öl aus Russland bezieht (42 %). Befragte, welche sich in der Mitte positionieren, sind relativ-mehrheitlich (46 %) und Befragte, welche sich links der Mitte positionieren, absolut-mehrheitlich (54 %) dagegen.
Einzig die Wähler der AfD (69 %) sind absolut-mehrheitlich dafür, dass Deutschland weiterhin Gas und Öl aus Russland bezieht. Die Wähler der anderen Parteien sind jeweils mehrheitlich dagegen, wobei die Wähler der Linken (39 %) dies seltener und die Wähler der Grünen (72 %) deutlich häufiger angeben (Rest: 45 – 51 %). Die Wähler der FDP wissen hier deutlich am häufigsten keine Antwort (30 zu 9 – 20 %).