Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Weihnachten – Brauchtum und Tradition. Italian Secrets DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Italien ist ein großes Land mit 20 teilweise sehr unterschiedlichen Regionen. Die Bräuche variieren ein wenig von Region zu Region.

Was allerdings allen Italienern fast heilig ist, ist ihr Baum. Der Weihnachtsbaum hat auch in Italien eine sehr sehr lange Tradition. Traditionell wird er am 8. Dezember (Mariä Empfängnis) aufgestellt und geschmückt und am 6. Januar wieder abgebaut. In einigen Regionen wird er jedoch bereits am 6. Dezember aufgestellt und geschmückt (am Heiligen Nikolaus), in anderen am 7. Dezember (Festa di Sant’Ambrogio).

Fester Bestandteil ist auch eine (überdimensionierte) Krippe. Dieser Brauch kommt ursprünglich aus Napoli: Neapel, die drittgrößte Stadt Italiens, gilt als das Mekka der Weihnachtskrippen. Und so gibt es hier die größte Weihnachtskrippe zu bestaunen: Die „Cuciniello“ findet man im „Certosa e Museo di San Martino“ (Kartause und Museum von San Martino). Neben einer aufwändigen Dekoration mit rund 450 Miniaturgegenständen enthält sie 162 Menschen, 80 Tierfiguren sowie 28 Engel.

Die Krippe (ital. „il presepe“) ist hier fast wichtiger als der Weihnachtsbaum und wird bereits am 8. Dezember – gleichzeitig mit dem Weihnachtsbaum – aufgestellt. Das Jesuskind legen die Neapolitaner traditionell erst am Abend des 24.Dezembers dazu.

In der Altstadt Neapels findet man die Via San Gregorio Armeno, die weltweit als die „Straße der Krippenbauer“ bekannt ist. Dort gibt es neben Krippenfiguren auch Nach-bildungen von Pizzabäckern oder Fischhändlern, dazu alle möglichen Tierarten und sogar karikierte Politiker und Fußballspieler. Für jeden Geschmack, in jeder Größe und Preislage ist hier etwas geboten.

In der Vorweihnachtszeit kommen jährlich mehr als 500.000 Touristen zu den Krippen-bauern in die Via San Gregorio Armeno nach Neapel. Obwohl die Geschäfte das ganze Jahr über geöffnet sind, ist die passende Weihnachtsstimmung für einen Besuch sicher von Vorteil.

Doch kommen wir zurück zu den Traditionen und Bräuchen, wie sie in den Familien gelebt und zelebriert werden. Für alle Familien ist der Weihnachtsbaum sehr wichtig. Er vereint quasi die Familie, hält die Familie zusammen.

So trifft man sich im allgemein am Abend des 24.12. zum Essen.

Was isst man in Italien an Weihnachten?

Am Abend des 24.12. isst man – typisch für Italien – sehr üppig. Ganz wichtig allerdings: Wie auch an Karfreitag soll es an diesem Tag kein Fleisch geben. Es kommen ganz viele kleine Speisen, ähnlich wie Tapas, auf den Tisch.

Dieses sind z.B. verschiedene Meeresfrüchtesalate, Krabbencocktail, frittierter Kabeljau, gerösteter Aal sowie Salate im Allgemeinen. Ein sehr traditionelles Gericht für einen ersten Gang ist bzw. sind:

Das Rezept der Woche: Spaghetti alle vongole (Spaghetti mit Venusmuscheln):

Zutaten für 4 Personen

  • 1 kg Venusmuscheln
  • 1 El Fenchelsaat
  • 280 g Spaghetti
  • Salz
  • 3 Knoblauchzehen
  • 150 g Zwiebeln
  • 1 rote Chilischote
  • 4 El Olivenöl
  • 100 ml Weißwein
  • 2 Tl sehr fein geschnittene Orangenschale (unbehandelt)
  • Pfeffer
  • 4 Stiele glatte Petersilie

Zubereitung

Muscheln sorgfältig putzen, geöffnete und beschädigte Muscheln entfernen. Die Muscheln 1 Stunde in stehendes kaltes Wasser legen, dann in einem Sieb gut abtropfen lassen. Fenchelsaat in einer Pfanne ohne Fett bei starker Hitze kurz rösten. Die Spaghetti in Salzwasser nach Packungsanweisung kochen und in einem Sieb abtropfen lassen. Den Knoblauch fein hacken, Zwiebeln fein würfeln. Chilischote aufschlitzen, entkernen und fein schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen, Fenchelsaat, Knoblauch, Zwiebeln und Chili darin bei mittlerer Hitze 3 Minuten andünsten. Muscheln, Wein und Orangenschale zugeben und zugedeckt 6-7 Minuten kochen, bis alle Muscheln geöffnet sind. Die geschlossenen Muscheln aussortieren. Spaghetti zugeben und 1 Minute darin unter Schwenken erwärmen. Mit Pfeffer würzen und mit Petersilie garnieren.

Dazu reichen wir einen frischen Weißwein wie z.B. einen Passerina.

Zum Schluss gibt es immer etwas Süßes wie beispielsweise Panettone, den klassischen italienischen Weihnachtskuchen. Sehr beliebt auf Sizilien sind z.B. frittierte Teigtaschen, eine Art „Kreppel“.

Nach dem Essen besucht die Familie die Mitternachtsmesse. Und danach gibt es die Bescherung, d.h. am frühen Morgen des 25. Dezember, am „Babbo Natale“ werden dann, nach einem extrem langen Tag, endlich die Geschenke verteilt.

Am 25. Dezember mittags kommt die Familie zum „Pranzo di Natale“ (Mittags-Weihnachtsessen) wieder zusammen. Es wird wieder richtig üppig gegessen, und nun darf es auch wieder Fleisch sein. Später stehen viele gemeinsame Aktivitäten auf der Agenda: die Kinder spielen mit ihren Geschenken, man geht spazieren etc. Vielfach kommt man am 26. Dezember wieder mit der Familie zusammen oder man trifft sich mit Freunden.

Früher war der 6. Januar (La Befana) der Tag, an dem die Geschenke verteilt wurden. Heutzutage bekommen am 6. Januar die Kinder im allgemeinen Süßigkeiten, böse Kinder erhalten „Kohlen“ als Bestrafung.

In der Zeit des Faschismus wurde anlässlich des Dreikönigsfests ab 1928 die Befana fascista gefeiert. Dieses ist eine von der Nationalfaschistischen Partei organisierte Wohltätigkeitsveranstaltung, bei der Geschenke an arme Kinder verteilt wurden.

Gut zu wissen

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