Was ist falsch an Annalena Baerbock?

Frau Baerbock hat mal wieder großen Mist gemacht. Daran ist nichts verkehrt, das ist gut so!

Annalena Baerbock hat ein Buch geschrieben, mit dem sie – nach eigener Aussage im „Brigitte Talk“ – sich den Bürgern in unserem Land vorstellen und als künftige Kanzlerin empfehlen wollte. Das ist ihr gelungen. Denn wenn der geneigte Leser mehr über Annalena Baerbock als Trampolin-Springerin erfahren will, dann kann er das. Wenn er mehr über die Ideen der Kanzler-Kandidatin zur Lösung der Probleme unseres Landes erfahren will, kann er das auch. Dafür muss er aber nicht unbedingt 24,00 Euro investieren und das im Verlag Ullstein erschienene Buch kaufen. Er kann auch zum Beispiel auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung stöbern, denn dort – und an anderen vielen Stellen – hat Frau Baerbock ungeniert abgekupfert.

Die Grünen haben recht wenn sie behaupten und wehklagen, das sei doch nur eine Kleinigkeit. Abschreiben und sich mit fremden geistigen Federn schmücken ist nur eine Kleinigkeit, wie verspätete Finanzmeldungen oder ein Lebenslauf mit behaupteten Mitgliedschaften, die es gar nicht gibt.

Die eigentlich wirklich wichtige Frage für die Entscheidung, ob Frau Baerbock als Kanzlerin unseres Landes geeignet ist, lautet: warum macht sie das? Ist sie zu eitel, zu nachlässig oder zu dumm?

Diese Frage kann nur Annalena Baerbock beantworten. Auf die Antwort darf man gespannt sein.

P.S. Die Grünen liegen übrigens auch richtig mit ihrer Behauptung, unser Land hätte größere Probleme als die Fehltritte von Annalena Baerbock. Eine sachliche Diskussion über politische Ideen wäre gut. Dazu muss aber niemand ein Selbstdarstellungs-Buch veröffentlichen.

Der Autor

Uwe-Matthias Müller ist Gründer und Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus, des Bundesverband Initiative 50Plus Austria und Sprecher des European Center of Competence for Demography.

Bis 1996 hat er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in (West-)Berlin gelebt. Nach zwei Jahren im Ausland lebt er heute in Bayern.

Uwe-Matthias Müller kommt viel und gern nach Berlin. „Als Berliner auf Zeit geniesst man nur die Vorteile der Hauptstadt und kann die vielen Unzulänglichkeiten, unter denen die Bewohner täglich leiden, einfach ignorieren.“