„Und bitte! Mehr Schauspielerinnen ab 50 in Kino, Streaming und
Fernsehen“

Ein Impulspapier für die Stoffentwicklung und Besetzung von Rollen.

Medien bilden die Gesellschaft nicht nur ab, sie sind meinungsbildend und beeinflussen nachweislich die Lebensrealität von Zuschauern. Als Reaktion auf die vielen Studien zur Geschlechterparität in Kino, Streaming und Fernsehen ist es Women In Film And Television (WIFT) und der GÖTZ GEORGE STIFTUNG wichtig, einen Beitrag zu einem notwendigen Kulturwandel zu leisten.

Die folgenden Impulse gehen aus den Gesprächsrunden des Think Tanks “Und bitte! Mehr Schauspielerinnen ab 50 in Kino, Streaming und Fernsehen” hervor, der im Oktober von WIFT und der GÖTZ GEORGE STIFTUNG veranstaltet und in Kooperation mit dem Bundesverband Schauspiel (BFFS) während der 55. Internationalen Hofer Filmtage stattfand. Entscheidungsträger der Branche berichteten über ihre Erfahrungen und gaben wichtige Impulse, die sich bestens zur Nachahmung und Weiterentwicklung eignen.

Impulse für die Stoffentwicklung

  • Müssen alle als Männerrollen konzipierten Figuren zwingend Männer sein? Bekommt der Stoff vielleicht einen neuen und spannenden Twist, wenn diese Rollen weiblich geschrieben werden?
  • Müssen Frauen über 50 überwiegend als Mütter, Omas oder betrogene Ehefrauen erzählt werden?
  • Wie werden weibliche Figuren erzählt: Haben sie einen Namen, einen Beruf, welche Haltung und Werte vermitteln sie?
  • Wird die Attraktivität einer weiblichen Figur über äußere Merkmale erzählt oder über Charaktereigenschaften?
  • Begegnen sich Männer und Frauen auf Augenhöhe?
  • Ist der Dialoganteil der weiblichen und männlichen Figuren angemessen verteilt bzw. ausgeglichen?

Impulse für die Besetzung

  • Müssen Schauspielerinnen dem normierten Schönheitsideal entsprechen, um als attraktiv zu gelten?
  • Wie vielfältig ist das physische Erscheinungsbild der besetzten Schauspielerinnen?
  • Entspricht das Alter der Schauspielerinnen dem Alter der Figuren?
  • Wie gelingt es, Schauspielerinnen zu besetzen, die lange nicht mehr engagiert wurden?