Umfrage: Inwiefern vertreten die Parteien die Interessen der Befragten?

Politik- und Parteien-Verdrossenheit? Fühlen sich die Bürger von den Parteien vertreten oder verlassen? Eine aktuelle INSA-Umfrage gibt Antworten.

Jede Woche fragt das Meinungsforschungs-Institut im INSA Meinungstrend unter anderem auch ab, inwiefern die Bundestagsparteien die Interessen der Befragten auf einer Skala von 0 bis 10 vertreten. Die Bewertungen (ohne „weiß nicht“ und „keine Angabe“) fassen wir dann in ein Positiv-/Negativranking bzw. ein Ranking nach Punktesystem zusammen.

Diese Woche erzielen den höchsten positiven Rankingwert die Grünen mit 24 Prozentpunkten. Knapp dahinter folgt die CDU mit 23 Prozent, die CSU mit 18 Prozent. Die SPD kommt auf 15 Prozent. Auf fünfter Position im positiven Ranking liegt die Linkspartei mit 14 Prozent und gleichauf auf dem letzten Platz der positiven Interessenvertretung liegen FDP und AfD mit jeweils zwölf Prozent. Neutral werden vor allem SPD (31 %), CDU (26 %) und FDP (24 %) bewertet. Bei der CSU liegt dieser Wert bei 22 und bei Grünen und Linke bei jeweils 21 Prozent. Am geringsten wird die AfD von den Befragten neutral bewertet, der Anteil beträgt bei ihr lediglich zehn Prozent. Dafür weist sie den mit Abstand größten Anteil an negativen Einschätzungen der Interessenvertretung unter allen Parteien auf: mit 63 Prozent ist die absolute Mehrheit der Befragten (eher) nicht der Meinung, dass ihre Interessen durch die AfD vertreten werden. Das gleiche trifft bei der Linkspartei auf 47 und bei der FDP auf 46 Prozent der Befragten zu. Auch die CSU weist einen Negativwert von über 40 Prozent (41 %) auf. Es folgen die Grünen (38 %) und die SPD (36 %). Den geringsten Anteil beim negativen Ranking weist die CDU mit 34 Prozent auf.

Es bleibt anzumerken, dass der Anteil des negativen Rankings bei allen Parteien deutlich höher ausfällt, als der des positiven Rankings.

Antwort auf die aktuelle Sonntagsfrage

Unverändert liegt die Union mit 28 Prozent auf Platz eins der INSA Sonntagsfrage. Im Vergleich zur Vorwoche konnte die Partei einen Prozentpunkt gut machen. Die Grünen können einen halben Prozentpunkt dazugewinnen und bleiben damit auf der zweiten Position. Trotz des Verlustes von einem Prozentpunkt kann die AfD sich mit 15 Prozent knapp auf dem dritten Platz halten, dicht gefolgt von der SPD, die dank des Zugewinns von einem Prozentpunkt nun auf 14 Prozent kommt. Linkspartei und FDP verlieren beide jeweils einen Prozentpunkt und verbleiben so mit 7,5 bzw. acht Prozent auf Platz fünf und sechs.

Der Anteil derjenigen Befragten, die sich sicher sind, dass ihre aktuelle Wahlpräferenz sich auch bis zum tatsächlichen Wahltag hält, also der Anteil an sicheren Stimmen, steigt diese Woche bei der Union um zwei Prozentpunkte und bei den Grünen um einen. Die SPD kann ihren Anteil hier halten, während AfD, FDP und Linke jeweils ein Prozent im Vergleich zur Vorwoche einbüßen müssen.

An potentiellen Stimmen kann diese Woche lediglich die FDP um zwei Prozentpunkte dazugewinnen. Bei Union, AfD und Linkspartei bleibt der Anteil derjenigen, welche sich eine Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich vorstellen können unverändert. Die Grünen müssen hier Verluste von einem und die SPD von zwei Prozentpunkten hinnehmen.

Ihr negatives Potential können diese Woche alle Parteien abbauen. Am meisten gelingt dies der FDP mit 3 Prozentpunkten und den Grünen mit zwei Prozentpunkten. Die restlichen vier Parteien können den Anteil derjenigen, die eine Wahl dieser Partei grundsätzlich ausschließen jeweils um einen Prozentpunkt verringern.