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Tankrabatt: wirksam, aber nicht wirklich sinnvoll

Der Tankrabatt für Diesel und Benzin ist im Wesentlichen an die Kunden weitergegeben worden. Das ergeben Berechnungen des ifo Instituts. Beim Diesel haben die Tankstellen ihn zu 100 Prozent weitergegeben, also 17 Cent Steuersenkung je Liter. Beim Super Benzin waren es 29 bis 30 Cent von den 35 Cent Steuersenkung, also 85 Prozent, sagt Florian Neumeier vom ifo Institut, der die Berechnungen zusammen mit Daniel Stöhlker und ifo Präsident Clemens Fuest erstellt hat.

Betrachtet wurden die Preise in Deutschland im Vergleich zur Entwicklung in Frankreich vor und nach dem 1. Juni. Dabei nahmen die Wissenschaftler an, dass die Benzinpreise in Deutschland ohne Einführung des Tankrabatts nach dem 1. Juni 2022 dem gleichen Trend gefolgt wären wie die französischen Benzinpreise. In Frankreich sind die Preise seitdem ebenfalls gestiegen, aber die Steuern wurden dort zum 1. Juni nicht verändert.

„Trotz der Weitergabe an die Konsumenten ist der Tankrabatt nicht sinnvoll“, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest. „Er kommt Menschen mit höherem Einkommen und höheren Spritausausgaben zugute und nicht Menschen mit geringem Einkommen. Darüber hinaus setzt er die falschen Anreize: Er hält nicht dazu an, weniger Benzin und Diesel zu verbrauchen. Aus ökologischen Gründen und um die Abhängigkeit von Russland zu vermindern, wäre aber das genaue Gegenteil notwendig.“

Es sei außerdem zu beachten, fügen die Wissenschaftler hinzu, dass die Preisentwicklung sich in den kommenden Wochen ändern könnte. Ob die Steuersenkung dauerhaft an die Konsumenten weitergegeben werde, sei offen.

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