Sonntagsfrage: Ist das die Ruhe vor dem Sturm?
Die Union hat immer noch die Koalitions-Wahl. Stellt sich nur die Frage, wer die Union in den Bundestags-Wahlkampf führen wird.
Zwei Erkenntnisse der Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten scheinen mir auch für Deutschland wichtig zu sein:
Erstens müssen wir uns noch intensiver darum bemühen, die „schüchternen“ Wähler zu erreichen und zu ehrlichen Antworten zu bewegen. Das Thema „soziale Erwünschtheit“ ist gerade im aktuellen Meinungsklima noch wichtiger geworden. Meinungsforschungsinstitute müssen die Wirklichkeit messen. Wir haben nicht die Aufgabe, Haltungsnoten für Meinungen zu vergeben.
Zweitens müssen wir alle Wahlberechtigten als potentielle Wähler im Blick behalten. Dass auch in den Vereinigten Staaten, wie zuletzt bei Wahlen in Deutschland, die Wahlbeteiligung deutlich gestiegen ist, sollte man als positive Botschaft festhalten. Umso wichtiger ist es, frühere Nichtwähler, die sich aktuell bei Wahlen (wieder) einbringen wollen bzw. von den Parteien für eine Wahlbeteiligung zu gewinnen sind, im repräsentativen Bevölkerungsbefragungen auch realistisch abzubilden. Es gibt im kommenden Jahr genug Gelegenheiten, bei denen wir beweisen können, ob uns das gelingt.
Hermann Binkert, INSA
Die Union belegt weiterhin mit 34,5 Prozent den ersten Rang im Parteiranking, verliert allerdings einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche. Die Grünen folgen mit 18 Prozent (+ 0,5 %) und die SPD mit 15,5 Prozent (+1 %). Die AfD verliert einen Prozentpunkt und erreichen somit elf Prozent. Die Linke gewinnt einen Prozentpunkt (8,5 %) und die FDP verbleibt bei 6,5 Prozent.
Bei den sicheren Wählern können einzig die SPD und die Linkspartei jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Bei den anderen Parteien verändert sich der Anteil der sicheren Wählern im Vergleich zur Vorwoche nicht.
Auch bei den potentiellen Wählern gewinnt die Linkspartei in dieser Woche hinzu (+3 %). Die Union und die SPD gewinnen jeweils einen Prozentpunkt hinzu. Dagegen verlieren die Grünen zwei Prozentpunkte und die AfD einen Prozentpunkt. Die FDP bleibt in dieser Woche bei den potentiellen Wählern konstant.
Die Linke kann außerdem den Anteil derer, welche ausschließen, diese Partei zu wählen, um zwei Prozentpunkte verringern. Auch die SPD verringert das Negativpotential um einen Prozentpunkt. Dagegen steigert sich das Negativpotential bei den Grünen um drei Prozentpunkte, bei der FDP um zwei und die AfD um einen Prozentpunkt. Bei der Union ist diesbezüglich keine Änderung ersichtlich.