Renten-Reform: Geplante Kapitaldeckung der Rente stößt auf verbreitete Skepsis

Die FDP will einen Teil der Rentenversicherungs-Beiträge in Fonds und Aktien investieren. Die Abkehr von der reinen Umlagefinanzierung der gesetzlichen Rente sehen viele Bürger skeptisch.

Die in den gegenwärtig laufenden Koalitionsverhandlungen von der FDP vorgeschlagene Teilkapitaldeckung der gesetzlichen Rente stößt auf verbreitete Skepsis. Das zeigte die Umfrage zum jüngsten DIA Deutschland-Trend, die INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) durchführte. Vor allem den Umfang der geplanten Kapitalspritze für die Rentenversicherung und deren Wirksamkeit zweifelt ein erheblicher Teil der Befragten an. So glaubt fast die Hälfte (49 Prozent), dass die bislang vorgesehenen zehn Milliarden Euro nicht ausreichen und deshalb künftig zusätzliche Mittel nötig sein werden. Vor allem unter den Älteren ab 50 Jahre sind diese Zweifel mehrheitlich anzutreffen. Lediglich zwölf Prozent der Umfrageteilnehmer sehen dies anders. Knapp 40 Prozent sind sich unsicher in der Beurteilung der geplanten Kapitaldeckung oder machen dazu überhaupt keine Angabe.

43 Prozent gehen zudem davon aus, dass die beabsichtigte Kapitaldeckung die Probleme der Rentenversicherung nicht lösen wird, weil die Erträge am Anfang einfach zu gering sind. Nötig wären darüber hinaus weitere Mittel. Mit diesen rechnet eine relative Mehrheit allerdings nicht. Laut der Umfrage glauben 43 Prozent, dass aufgrund der angespannten Haushaltslage und der hohen Staatsverschuldung eine Kapitaldeckung der Gesetzlichen Rentenversicherung scheitern wird, weil nicht ausreichend zusätzliche staatliche Mittel bereitgestellt werden können. Lediglich 18 Prozent sind in dieser Frage zuversichtlich.

Eine Aufstockung der Kapitaldeckung aus zusätzlichen Beitragsmitteln findet hingegen nur eine Minderheit richtig. So sollte lediglich nach Ansicht von 24 Prozent der Befragten eine Erhöhung des Rentenbeitrags in Betracht gezogen werden, damit für die Kapitaldeckung ausreichend Geld vorhanden ist. Rund ein Drittel ist gegen eine solche Lösung und ein weiteres Drittel legt sich bei dieser Frage nicht fest. Die höchste Zustimmung zu einer solchen Lösung kommt aus den Reihen der FDP-Wähler (36 Prozent). AfD- und Linke-Wähler stimmen dagegen am seltensten zu.

Ziemlich gespalten ist auch die Meinung darüber, wer von der Kapitaldeckung profitieren sollte. So finden es 33 Prozent nicht in Ordnung, dass der Aufbau der Kapitaldeckung nur künftigen Generationen nutzt. Die Steuer- und Beitragszahler, die heute die Mittel für die Kapitaldeckung aufbringen, werden dadurch noch keinen Vorteil erlangen. Ein knappes Viertel der Befragten konnte sich mit dieser Rollenverteilung zwischen den Generationen dagegen abfinden.