Raffael virtuell erleben: „Raffael und die Madonna. Vom Frühwerk bis zur Meisterschaft“

Nachdem die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) den Ausnahmekünstler Raffael anlässlich seines 500. Todestages in diesem Jahr bereits mit zwei Ausstellungen gewürdigt hat, lenkt sie mit „Raffael und die Madonna. Vom Frühwerk bis zur Meisterschaft“ die Aufmerksamkeit auf einen zentralen Aspekt seines Werks, der ihn bekannt, erfolgreich und schließlich berühmt gemacht hat: Die Madonnenmalerei.

Das wohl prominenteste Kunstwerk der Gemäldegalerie Alte Meister – die Sixtinische Madonna – gibt das Thema dieser Ausstellung vor. Durch eine Neuinszenierung im musealen Raum wird der ursprüngliche Anbringungskontext thematisiert. Dem Altargemälde wird eine angedeutete Chorschranke mit einem Kruzifix gegenübergestellt. Die erschrockenen Blicke des Jesuskindes und seiner Mutter richten sich nun, wie einst in der Klosterkirche San Sisto in Piacenza, auf die Rückseite des Kreuzes. Erstmals seit dem Ankauf durch August III. im Jahre 1754 wird der reiche Sinnzusammenhang und die theologische Bedeutung der Sixtinischen Madonna für das Publikum erfahrbar.

Im Semper-Kabinett liegt der Fokus auf dem Frühwerk Raffaels und dem Bildthema der Madonna mit Kind. Meisterwerke aus dem Sammlungsbestand der Gemäldegalerie, darunter Werke von Andrea Mantegna, Sandro Botticelli, Lorenzo di Credi und Lorenzo Lotto beleuchten die unterschiedlichen künstlerischen Darstellungen des Sujets. Sie werden von historischen Kopien nach Werken von Raffael, wie der Schönen Gärtnerin, ergänzt. Durch diese Gegenüberstellung wird nicht nur die Innovationskraft Raffaels deutlich, sondern auch ein neuer Blick auf die Dresdner Maria mit Kind-Darstellungen eröffnet.

Ursprünglich sollte Raffaels Madonna mit Kind und Buch, um 1503, aus dem Norton-Simon-Museum in Pasadena als Leihgabe in der Ausstellung präsentiert werden. Aufgrund der anhaltenden Covid-19-Pandemie ist dies vorerst nicht möglich. Die Gemäldegalerie Alte Meister hofft jedoch, das Bild zu einem späteren Zeitpunkt zeigen zu können.

Gemäß der Corona-Schutz-Verordnung bleibt die Gemäldegalerie Alte Meister voraussichtlich bis zum 28. Februar 2021 für Besucher geschlossen. Die Ausstellung kann über einen virtuellen Rundgang besucht werden. Link zur Ausstellung: https://my.matterport.com/show/?m=MTzNZ34bVtB&start1.