Politik muss weiblicher werden! Meint Topagemodel Renate Zott.

30,7 % – das ist der Anteil weiblicher Abgeordneter im aktuellen Bundestag. Es waren schon mal 36,5 %. Wird die Politik deswegen als so schlecht empfunden?

Wahlanalysen zeigen, dass Frauen in ihrem Wahlverhalten offensichtlich deutlich weniger dazu neigen, sich für rassistische und antifeministische Wahlprogramme zu entscheiden als Männer. Auch wenn ich nicht überzeugt bin, dass viele Bürgerinnen und Bürger Wahlprogramme tatsächlich lesen (sorry, aber es macht wirklich keinen Spaß): es ist scheinbar an die breite Masse durchgedrungen, dass es politische Strömungen in unserem Land gibt, die „die Ausländer nach Hause und die Frauen zurück an den Herd zu schicken“ wollen.

Wenn das auch polemisch klingt und ich grundsätzlich für Meinungsmache mit pauschalen Phrasen wenig übrighabe, mache ich mir eine Menge Gedanken über diese politischen Tendenzen und über die Rolle der Frau in unserer heutigen Zeit und Gesellschaft. Schließlich bin ich eine davon. Auch unabhängig vom Alter, von Quoten, Sichtbarkeit usw. und vor allem auch deshalb, weil wir die weibliche Rolle auch immer im globalen Gesamtzusammenhang sehen müssen. Immerhin machen wir, also die weibliche Spezies, in etwa die Hälfte der Weltbevölkerung aus.

Auch einer blonden Frau wie mir entgeht nicht, dass in etlichen Ländern Regierungen an der Macht sind, die ein extrem fragwürdiges, rückwärtsgewandtes Rollenbild der Frau und der Familie propagieren. Das ist nicht nur in der Türkei so, sondern auch in den USA, wo die Legalität von Schwangerschaftsabbrüchen zunehmend in Frage gestellt wird. Da müssen doch bei uns Frauen alle Alarmglocken angehen. Diesem Trend können wir doch nicht einfach tatenlos zusehen und hoffen, dass der Wind ihn an Deutschland vorbeiträgt. Schaut man etwas genauer hin, wird erkennbar, dass diese tradierten Frauen-Bilder aus den 50ern auch in Köpfen deutscher Politiker durchaus rumspuken, ja sich sogar in Formulierungen niederschlagen, die eine andere Interpretation kaum zulassen. Das Schlimme ist, sie werden gewählt und sie hätten noch mehr Stimmen, wenn Frauen kein Wahlrecht hätten oder nicht zur Wahl gingen.

Aus diesem Grund habe ich bei einer Reihe von Parteien rein Interesse halber (CDU, Die Grünen, FDP, SPD, AfD) nach dem Aufruf der Wahlprogramme im Suchfeld einfach nur den Begriff FRAUEN eingegeben. Bei jeder Partei gibt es dazu Ergebnisse, die sich inhaltlich mit Gleichberechtigung, Frauenrechten, Gleichstellung, Frauenquoten u.ä.m. befassen. Bei der AfD erscheint zum Thema >Frauen< ein Artikel von Alice Weidel: „Frauen und Mädchen sind Leidtragende verfehlter Migrationspolitik der Regierung“. Wenn die AfD über Frauen spricht, dann also bei meinen Google-Ergebnissen zuerst darüber, dass sexuelle Übergriffe von Ausländern angeblich weiter zunehmen. Das sollte zu denken geben und fordert mehr als Wachsamkeit. Auch wenn sich gerade viele Frauen für Umwelt- und Klimaschutz stark machen, fehlt es nach meinem Geschmack an tatkräftigen Frauen in der Real-Politik, die sich sehr entschlossen gegen den immer noch bestehenden Gender-Gap einsetzen. Wie lange noch soll Care-Arbeit gratis sein und wer spricht eigentlich endlich mal über die unzähligen Arbeiten, die wir Frauen mucksmäuschenstill wie Heinzelmännchen erledigen, die aber auf keinem einzigen Zettel stehen?! Wie lange noch wollen Frauen hinnehmen, dass sie im Rentenalter in aller Regel finanziell schlechter gestellt sind, als Männer? Ich meine, es gibt reichlich Aufgaben, die wir Frauen anpacken sollten, ohne außer Acht zu lassen, dass es möglicherweise auch in der Weltpolitik etwas humaner und weniger narzisstisch zuginge, wenn mehr Frauen Regierungsverantwortung hätten. In einer Zeit, wo wir durch machtbesessene, ruhmsüchtige, genauso exzentrische wie korrupte männliche Verantwortliche mindestens so weit weg vom Frieden sind, wie vom Erreichen der Klimaziele, wäre es doch eine echte Chance für Frauen, zu beweisen, dass sie es besser können. Vielleicht mit dem Slogan: Make this world great again. [/av_textblock] [/av_one_full] [av_one_full first min_height='' vertical_alignment='' space='' custom_margin='' margin='0px' row_boxshadow='' row_boxshadow_color='' row_boxshadow_width='10' link='' linktarget='' link_hover='' padding='0px' highlight='' highlight_size='' border='' border_color='' radius='0px' column_boxshadow='' column_boxshadow_color='' column_boxshadow_width='10' background='bg_color' background_color='' background_gradient_color1='' background_gradient_color2='' background_gradient_direction='vertical' src='' background_position='top left' background_repeat='no-repeat' animation='' mobile_breaking='' mobile_display='' av_uid='av-7pnbl5'] [av_textblock size='' font_color='' color='' av-medium-font-size='' av-small-font-size='' av-mini-font-size='' av_uid='av-k1ugr1gl' admin_preview_bg='']

DIE AUTORIN RENATE ZOTT

Renate Zott wohnt in Frankfurt am Main und ist aktive Kämpferin für ein positives Altersbild. Renate Zott, erst Versicherungs-Maklerin und jetzt Managerin einer Haustechnik-Firma, ist verheiratet und Mutter eines erwachsenen Sohnes.

Renate Zott ist Botschafterin des Bundesverband Initiative 50Plus und Kreis-Geschäftsführerin des BVI50Plus in Frankfurt am Main.

Sie betreibt den Blog www.topagemodel.de. Renate Zott ist auch bei Facebook und Instagram.