Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Neapel zur Weihnachtszeit. Italian Secrets DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

In der vergangenen Woche haben wir uns über die Weihnachtsbräuche in Italien im Generellen unterhalten. Wir haben auch erfahren, dass die eigentliche Tradition der Krippen aus Neapel stammt. Darum möchte ich heute diese Stadt etwas näher beleuchten. Vielleicht bekommen Sie ja nach diesem Einblick Lust, Neapel bzw. Napoli als Ziel für ein verlängertes Wochenende zu wählen.

Zuerst stellen wir uns, wie fast immer, die Frage: was wähle ich für meine Anreise? Vom Flughafen Frankfurt gibt es Direktflüge nach Neapel; die Flugzeit beträgt nur ca. 2 Stunden, und vom Flughafen Neapel, der sich nur ca. 5 km vom Stadtzentrum entfernt befindet, gibt es mehrere Möglichkeiten, um ins Zentrum zu gelangen. Die Fahrt mit dem Taxi kostet ca. 16 €

Wir haben bereits erfahren, dass allen Italienern ihr Weihnachtsbaum absolut heilig ist. Traditionell wird er am 8. Dezember (Mariä Empfängnis) aufgestellt und geschmückt und am 6. Januar wieder abgebaut. In einigen Regionen wird er jedoch bereits am 6. Dezember aufgestellt und geschmückt (am Heiligen Nikolaus), in anderen am 7. Dezember (Festa di Sant’Ambrogio).

Fester Bestandteil ist auch eine (überdimensionierte) Krippe. Dieser Brauch kommt ursprünglich aus Napoli: Neapel, die drittgrößte Stadt Italiens, gilt als das Mekka der Weihnachtskrippen. Und so gibt es hier die größte Weihnachtskrippe zu bestaunen: Die „Cuciniello“ findet man im „Certosa e Museo di San Martino“ (Kartause und Museum von San Martino). Neben einer aufwändigen Dekoration mit rund 450 Miniaturgegenständen enthält sie 162 Menschen, 80 Tierfiguren sowie 28 Engel.

Die Krippe (ital. „il presepe“) ist hier fast wichtiger als der Weihnachtsbaum und wird bereits am 8. Dezember – gleichzeitig mit dem Weihnachtsbaum – aufgestellt. Das Jesuskind legen die Neapolitaner traditionell erst am Abend des 24. Dezembers dazu.

In der Altstadt Neapels findet man die Via San Gregorio Armeno, die weltweit als die „Straße der Krippenbauer“ bekannt ist. Dort gibt es neben Krippenfiguren auch Nach-bildungen von Pizzabäckern oder Fischhändlern, dazu alle möglichen Tierarten und sogar karikierte Politiker und Fußballspieler. Für jeden Geschmack, in jeder Größe und Preislage ist hier etwas geboten.

In der Vorweihnachtszeit kommen jährlich mehr als 500.000 Touristen zu den Krippen-bauern in die Via San Gregorio Armeno nach Neapel. Obwohl die Geschäfte das ganze Jahr über geöffnet sind, ist die passende Weihnachtsstimmung für einen Besuch sicher von Vorteil.

Zunächst einige historische Fakten zu Neapel: Ursprünglich ist Neapel eine griechische Siedlung. Der Name Neapolis bedeutet „Neustadt“. Später geriet sie unter römische Herrschaft. Vom Spätmittelalter bis zum 18.

Jahrhundert gehörte Neapel zu den größten Städten Europas. Seine politische Geschichte ist über weite Strecken von Fremdherrschaft geprägt.

Nun wieder zurück ins Heute und zu unserer Besichtigungstour, die wir jenseits des Weihnachtstrubels bzw. jenseits des Weihnachtsdorfes starten wollen.

Östlich vom Stadtzentrum befindet sich der Nationalpark „Vesuv“. Der Vulkan ist zum letzten Mal im März 1944 ausgebrochen, gilt allerdings als aktiv. Der Vesuv ist ca. 17.000 Jahre alt und 1281 m hoch. Über viele Jahrhunderte war das dominierende Baumaterial Neapels Lavagestein, das sich in mehreren Schichten unter der Stadt befindet und von Vulkanausbrüchen der Campi Flegrei wie des Vesuvs stammt. Es wurde seit der Antike in der Umgebung und später im Stadtgebiet abgebaut. Im Stadtgebiet liegen die natürlichen Schluchten, Abbautunnel und Katakomben im Hügel von Capodimonte, weitere im Vomero und Pizzofalcone, aber auch direkt unter den Baustellen der Stadt wurden vulkanische Gesteine gebrochen und in Blockform an die Oberfläche transportiert. Mit der Zeit entstand ein unterirdisches System von Hohlräumen, das bereits seit der Antike zu einem durch Brunnen mit der Oberfläche verbundenen Kanalsystem erweitert wurde. Dieses versorgte Neapel bis ins Jahr 1885 mit Trinkwasser und diente während der Bombardierung Neapels im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker. Nachdem ab 1885 kein Wasser mehr floss, wurden die Tunnel von den ärmsten Schichten als Behausung genutzt.

Besichtigen kann man den Untergrund an drei verschiedenen Stellen. Zum einen gibt es den Tunnel Borbonico, einen unterirdischen Fluchttunnel, der den Königspalast an der Piazza del Plebiscito mit der Via Morelli verbindet. Dann gibt es Führungen, die an der Piazza Trieste e Trento beginnen. Und zu guter Letzt bietet der Verein Napoli Sotterranea eine weitere Gelegenheit. Eine solche Führung durch das unterirdische Neapel dauert ca. 2 Stunden, und die sollte man unbedingt einmal mitgemacht haben.

Da der Vesuv das Leben der Einwohner Neapels maßgeblich bestimmt, ist ein Besuch auf dem Krater ebenfalls ein absolutes Muss: Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln braucht man nicht lange, bis man den Vulkan erreicht hat. Vom letzten Parkplatz läuft man nur noch ca. 20 Minuten – es geht durch Lavalandschaften und Weinberge mit einem wunder-schönen Ausblick auf den Golf von Neapel – bis man den Kraterrand erreicht.

Rund um den Nationalpark „Vesuv“ finden wir viele Sehenswürdigkeiten, Kirchen, Spass- und Freizeitbäder, Restaurants sowie auch Lokalitäten und Räumlichkeiten für Feierlichkeiten.

Doch wir befinden uns nicht mehr im Stadtgebiet von Neapel: Unterhalb des Nationalparks und an der Küste entlang haben wir kleine Städte wie Torre del Greco und Ercolano, um nur zwei zu nennen. Nördlich von Ercolano, in Richtung Neapel, befindet sich das Museum für Kunst, Wein und Weinbau (Museo dell’arte, del vino e della vite) innerhalb der Universität in der Stadt Portici.

Weiter geht es Richtung Norden: nun kommen wir zum „Nationalen Eisenbahnmuseum Pietrarsa“, welches uns mitnimmt auf eine kleine Zeitreise durch die Entwicklung der Eisenbahn. Hier finden wir eine in Europa einzigartige Sammlung historischer Lokomotiven und Waggons.

Doch nicht nur die Lokomotiven und Waggons aus den verschiedenen Epochen sind sehenswert und beeindruckend: Das Museum, welches sich in Meeresnähe befindet, bietet eine spektakuläre Sicht auf den Golf von Neapel sowie auch auf den Vesuv.

Ein weiteres Highlight, welches uns hier erwartet: Vom 3. Dezember an findet hier ein Weihnachtsmarkt statt. Viele Künstler, Handwerker, Händler und Restaurants erwarten die Besucher in der Ausstellungs-Galerie des Museums.

In der Nähe haben wir mit „Villa Rosina“ und „Villa Maria“ zwei historische Sehens-würdigkeiten.

Wenn wir uns noch ein Stückchen vom Meer entfernen, gibt es ein Stadtwäldchen „Villa Mascolo“, wo man herrlich spazieren gehen kann und einfach mal abschalten kann. Wer möchte, kann in der Nähe eine Bar aufsuchen und sich mit einem Panino und einem Drink etwas stärken.

Gehen wir wieder Richtung Wasser, Richtung Bucht zurück. Schlendern Sie einfach die Uferstrasse entlang. Auf Höhe des öffentlichen Strandes gibt es das „Bus-Theater“, ein etwas außergewöhnliches Theater.

Auf der anderen Seite des Eisenbahnmuseums sehen wir die „Statua di Ferdinando II“, die im Jahre 1853 errichtet wurde.

Weiter die Uferpromenade entlang stoßen wir auf den „Parco Nelson Mandela“, eine neu entstandene Wohnanlage. Dahinter befindet sich die katholische Kirche „Istituto Ancelle del Sacro Cuore Santa“ – die Messen hier sollen – durch einen tollen Chor – sehr erfrischend sein. Auf unserem weiteren Weg kommen wir an weiteren katholischen Kirchen vorbei.

Doch auch einige „wichtige Namen“ können wir entdecken: einen Platz zu Ehren von Diego Amando Maradona (Piazzetta Diego Armando Maradona), das „Centro Asterix“, ein Kulturzentrum sowie das Denkmal „Murale di Jorit Agoch Ernesto Che Guevara“.

Von der Festung „Forte di Vigliena“ stehen heute nur noch einige Reste. Die Bucht von Neapel zieht sich, sie ist scheinbar endlos. Wir kommen zum „Casa del Portuale“, einem Freilichtmuseum: hierbei soll es sich um das berühmteste Gebäude des Hafens von Napoli handeln. Bewegen wir uns vom Wasser weg, überqueren die Piazza Duca degli Abruzzi, dann gelangen wir an einen Kreisverkehr mit einer interessanten Installation: Opera „Nessuno escluso“ (niemand ausgeschlossen). Es handelt sich hierbei um das Manifest des wiedergeborenen Neapels: es kennzeichnet die Stadt, die schon immer eine Stadt der Gastfreundschaft und Toleranz war.

Wir bewegen uns weiter in nordwestliche Richtung und kommen an die „Porta Nolana“, den Überrest eines der mittelalterlichen Stadttore von Neapel. Westlich davon beginnt die Altstadt von Napoli. Hier finden wir beispielsweise die „Cattedrale di Santa Maria Assunta“, die Hauptkirche von Neapel, eine prächtige Kathedrale mit neugotischer Fassade, Kapellen voller Kunstwerke sowie Mosaiken und Relikten aus dem 4. Jh. Das „Archäologische Museum“, welches die „Untergrundstadtführungen“ anbietet, das Kunstmuseum „Museo Cappella Sansevero“, die Kirche „Chiesa del Gesú Nuovo“ und der Klostergarten „Chiostro di Santa Chiara“ befinden sich ebenfalls in der Altstadt – um nur einige zu nennen. Erwähnenswert ist auch das Römische Theater aus dem 1. Jh. (Teatro Romano di Neapolis). Und zwischen der Strasse „Via Duomo“ und dem Museo Cappella Sansevero befindet sich die berühmte Krippenstrasse, die Via San Gregorio Armenop“.

Im Norden der Altstadt haben wir noch das Museum für zeitgenössische Kunst (Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina), das Museum der Heilkünste sowie das Archäologische Nationalmuseum von Neapel.

Immer weiter geht es am Hafen entlang: wir kommen immer wieder an Sehens-würdigkeiten, an Kirchen etc. vorbei: Quattro Palazzi, Palazzo Venezia, Palazzo di Diavolo, Palazzo Trabucco. Dann kommt das spanische Viertel, an dem wir erst einmal vorbeigehen: Unser Ziel ist jetzt das Nationalmuseum von San Martino (Certosa e Museo di San Martino), wo man, wie eingangang erwähnt, die größte Weihnachtskrippe bestaunen kann. Von hier geht es weiter zum Schloss bzw. zur Festung „Castel Sant’Elmo“. Wir bewegen uns wieder Richtung Hafen, kommen über den „Klosterfriedhof“ zu den Gärten „Giardini Pensili“, die wir durchqueren. Nun gelangen wir zur „Chiesa di San Nicola da Tolentino – Santuario di Lourdes“. Östlich von uns befindet sich nun das Spanische Viertel, welches wir durchqueren. In der Via Toledo befindet sich der Palazzo Zevallos Stigliano. Hierbei handelt es sich um einen prachtvollen Barockpalast aus dem 17. Jahrhundert, in dem eine Kunstgalerie mit Fresken und Werken von Caravaggio untergebracht ist.

Wir gehen weiter Richtung Wasser und kommen zum „Castel Nuovo“: eine Mittelalterliche Burg mit Kunstgalerie. Weiter geht es zum „Palazzo Reale Napoli“, einem Königspalast aus dem 17. Jh. mit antiken Möbeln, Heimkino und nach dem Krieg restauriertem, prächtigem Ballsaal. Wir gehen weiter und gelangen zur „Piazza del Plebiscito“, einem verkehrsfreien Platz für Stadtevents. Am Rande des Platzes befindet sich der „Palazzo Salerno“, eine weitere historische Sehenswürdigkeit. Und damit sind wir am anderen Ende der Bucht angelangt.

Zum Abschluß laufen wir noch vor bis zum Borgo Marinari, dem restaurierten Hafen aus der Antike und besuchen noch das Castel dell’Ovo, eine imposante Festung und ehemalige königliche Residenz. Heute bietet diese Festung mit ihren Sälen Platz für Tagungen und bietet darüber hinaus einen Panoramablick von 2 Türmen.

Das berühmte Weihnachtsdorf befindet sich noch ein gutes Stück westlich, und zwar oberhalb des Bahnhofes „Campi Flegrei RFI“: In der „Mostra d’Oltremare“, einem Ausstellungs- und Messezentrum wird in der Zeit vom 1. bis zum 18. Dezember das „magische Weihnachtsdorf“ errichtet.

Die Kulinarik: Was isst man in Neapel?

Richtig, aus Neapel kommt die „Pizza Margherita“, die ursprünglichste und einfachste Variante der Pizza.

Kurzer geschichtlicher Exkurs: Im Jahr 1780 wurde die erste rote Pizza erkannt und benannt: die Pizza Margherita. Es war Raffaele Esposito, der diese Pizza für Königin Margherita buk.

Und genau das Rezept gibt es heute

Rezept der Woche

Zutaten

  • 1 g frische Hefe
  • 350 ml kaltes Wasser
  • 500 g Mehl (Type 00) sowie etwas für die Arbeitsfläche
  • 10 g Salz
  • Für den Belag:
  • 6 Stiele Basilikum
  • 1 Dose San-Marzano Tomate, à ca. 400 g
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 Prise Salz
  • 4 Kugeln Mozzarella, à ca. 125 g
  • 1 TL Oregano

Zubereitung

Für den Pizzateig Hefe in kaltem Wasser auflösen. Mehl auf die Arbeitsplatte sieben, Salz und Hefewasser zugeben und zu einem glatten Teig kneten.

Zugedeckt ca. eine Stunde ruhen lassen.

Teig in vier Teile portionieren und mit den Händen zu Kugeln formen.

Die Teigkugeln in eine rechteckige Box mit Deckel geben und im Kühlschrank ca. acht Stunden ruhen lassen.

Für ide Tomatensauce Basilikum waschen, trocken schütteln und zupfen. Dosentomaten, die Hälfte des Olivenöls und des Basilikums in ein hohes Gefäss geben und mit dem Stabmixer fein mixen. Mit Salz abschmecken und kalt stellen.

Backofen mit Pizzastein auf der mittleren Schiene vorheizen (Ober-/Unterhitze 250 °C). Pizzateig auf der bemehlten Arbeitsfläche mit den Händen von innen nach außen zu einem ca. 1 cm dicken Teigfladen formen; dabei sollte der Rand nicht berührt werden, da ansonsten die Luft entweicht. Mozzarella abtropfen lassen und groß zupfen. Je ca. 3 EL Tomatensauce auf dem Pizzateig verstreichen, eine Kugel Mozzarella auf jeder Pizza verteilen und Oregano drüberstreuen.

Pizza mit Hilfe eines Pizzablechs auf den Pizzastein geben und im Backofen ca. 5-10 Minuten backen.

Aus dem Ofen nehmen, restliches Olivenöl und Basilikum auf den Pizzen verteilen und heiß servieren.

Anmerkung: Sollte kein Pizzastein vorhanden sein, kann auch ein sehr heißes Backblech verwendet werden. Evtl. müsste dann allerdings die Backzeit etwas erhöht werden.

Kampanien ist vorwiegend eine Rotwein-Region. U.a. wird hier auch Primitivo angebaut, allerdings im allgemeinen nicht reinsortig, wie in Apulien, ausgebaut, sondern mit anderen Trauben verschnitten. Ebenfalls bekannt in Kampanien: Aglianico, eine Traube, die be-vorzugt in Basilikata, jedoch auch in Kampanien angebaut wird.

Falanghina ist eine sehr alte Weißweintraube. Der Wein aus dieser Traube ist eher etwas zurückhaltend und schlank, dabei aber stets frisch und saftig. Bei einigen kommt zur duftigen Frucht- und Kräuteraromatik noch eine feine mineralische Note durch. Um Neapel herum kennt man als Weißwein noch Capri bianco, einen hellgelben, trockenen und frischen Wein, der sehr gut zu Fisch passt.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta Vagnu: porta-vagnu.de.

DNEWS24 Italian Secrets mit Elke Heselmeyer – überall, wo es gute Podcasts zu hören gibt. #ItalianSecrets

DNEWS24 auf Twitter folgen

DNEWS24-Beitrag teilen