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Krisenjahre 1923 – 2023: vergleichbar unvergleichbar?

Deutschland im Jahr 1923 – die Verelendung des Mittelstandes durch Hyperinflation und soziale Not markiert den Beginn des Endes der ersten deutschen Demokratie. Welche Lehren müssen wir heute aus dem deutschen Schreckensjahr ziehen?

Am 11. Januar 1923 besetzten alliierte Truppen aus Frankreich und Belgien das deutsche Ruhrgebiet. Damit reagierten die Regierungen in Brüssel und Paris auf verschleppte Reparationszahlungen des Deutschen Reiches, das sich im Versailler Vertrag nach dem verlorenen Weltkrieg zu erheblichen Zahlungen und Sachleistungen verpflichtet hatte. Die ohnehin schon schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland wurde durch die Besetzung des industriellen Zentrums an Rhein und Ruhr dramatisch verschärft. Der Generalstreik und staatliche Transfer-Zahlungen beschleunigten die Inflation rapide – bis zur Hyperinflation im weiteren Verlauf des Jahres 1923.

Besonders interessant ist die Betrachtung von Longerich, welche Wirkung die Ereignisse des Jahres 1923 auf das Ende der Weimarer Republik 1932/1933 hatten.

Schließlich sagt Professor Longerich, wie sich die Jahre 1923 und 2023 unterscheiden und wo ise sich – erschreckenderweise – ähneln.

Professor Peter Longerich im Gespräch

In einer Diskussion in der Gedenkstätte „Topografie des Terrors“ spricht Professor Longerich über das deutsche Schicksalsjahr 1923 und die Folgen für die Weimarer Republik.

Der Buch-Autor zeichnet auch Parallelen zu dem Krisenjahr 2023. Er erklärt, was die politisch Verantwortlichen besser machen müssen als die Regierenden 1923.

Buchtipp

Peter Longerich zählt zu den Experten für deutsche Zeitgeschichte, den Nationalsozialismus und seine Entstehung. Der Zeithistoriker war Professor am Royal Holloway College in London und lehrte an der Universität der Bundeswehr. Internationale Anerkennung erfuhr er für den „Davon haben wir nichts gewusst. Die Deutschen und die Judenverfolgung“ sowie die Biografien „Heinrich Himmler“ (2008) und „Hitler“ (2015, alle bei Siedler). 2021 wurde „Antisemitismus. Eine deutsche Geschichte“ in die ZEIT-Sachbuch-Bestenliste und die Longlist des NDR-Sachbuchpreises aufgenommen.

Bibliografie

  • Verlag: Molden
  • Seiten: 320
  • ISBN: 978-3-222-15102-6
  • Preis: 33,00 Euro

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