INSA-Umfrage: Vertrauen die Bürger noch Angela Merkel?

Der Nimbus bröselt. Immer mehr Bürger zweifeln an der Krisen-Kanzlerin.

Wir kennen das aus der Bibel: Aus dem „Hosianna“ – das Jesus beim Einzug nach Jerusalem zugerufen wurde und an das wir uns am Palmsonntag erinnerten – wurde das „kreuzige ihn“, das beim Verhör vor Pilatus vor seinem Kreuzestod geschrien wurde. Wir erinnern uns am morgigen Karfreitag daran.

Einen solchen Meinungsumschwung wie ihn das Evangelium zwischen Palmsonntag und Karfreitag aufzeigt, gibt es auch heute sehr häufig. Blicken wir zum Beispiel auf Jens Spahn: Galt er nicht in der Weihnachtszeit noch als der Mann, den man nicht nur als Joker bei der Frage nach dem CDU-Bundesvorsitz sah, sondern auch eine erfolgreiche Kanzlerkandidatur zutraute? Heute fordern manche seinen Rücktritt als Bundesgesundheitsminister. Die Meinungsforschung stellt solche Trendwenden schnell fest. Es fällt aber auch ihr schwer, sicher vorauszusagen, wie lange solche Trends anhalten. Ob und wann sie sich wieder umkehren. Wir sind keine Propheten.

Hermann Binkert (INSA)

Sind die Befragten der Meinung, dass Angela Merkel, Deutschland gut durch die Corona-Krise führen kann?

Die Befragten sind gespalten darin, ob sie es Angela Merkel zutrauen, Deutschland gut durch die Corona-Krise zu führen: 40 Prozent sind dieser Ansicht, 39 Prozent trauen es Angela Merkel nicht zu. Dabei sind männliche Befragte häufiger skeptisch gegenüber Angela Merkel eingestellt als weibliche (44 zu 35 %).

Während es Befrage ab 60 Jahren und zwischen 40 und 49 Jahren Angela Merkel häufiger zutrauen, Deutschland gut durch die Corona-Krise zu führen als die anderen Befragten (42 bzw. 43 zu 34 bis 38 %), sind Befragte zwischen 30 und 39 Jahren und zwischen 50 und 59 Jahren häufiger skeptisch gegenüber Angela Merkel eingestellt (43 bzw. 44 zu 34 bis 39 %).

Mit steigendem formellem Schulabschluss steigt der Anteil der Befragten, welche es Angela Merkel zutrauen, dass sie Deutschland gut durch die Corona-Krise führt von 32 Prozent (Haupt-/Volksschulabschluss) auf 44 Prozent (Abitur/Fachhochschulreife) an. Dagegen geben Befragte mit niedrigem formellem Schulabschluss häufiger an, dass sie es Angela Merkel nicht zutrauen, dass sie Deutschland gut durch die Corona-Krise führt (47 zu 37 bzw. 42 %).

Drei Viertel aller aktuellen Unions-Wähler trauen es Angela Merkel zu, dass sie Deutschland gut durch die Corona-Krise führt. Auch über die Hälfte der Grünen-Wähler (53 %) und etwa die Hälfte der SPD-Wähler (47 %) trauen dies Angela Merkel zu. Unter den Linke-Wählern (50 zu 33 %), FDP-Wählern (60 zu 30 %) und insbesondere unter den AfD-Wählern (83 zu 8 %) überwiegt hingegen der Anteil der Befragten, welche dies Angela Merkel nicht zutrauen.

Die Sonntagsfrage

Die Union verliert in dieser Woche zwei weitere Prozentpunkte und erreicht somit nun noch 26 Prozent. Dahinter folgen die Grünen mit 21 Prozent, welche sich um einen Prozentpunkt verbessern. Die anderen Parteien bleiben jeweils konstant: SPD mit 18, AfD mit elf, FDP mit 10,5 und Linke mit sieben.

Bei den sicheren Wählern verlieren die Grünen einen Prozentpunkt. Die anderen Parteien bleiben konstant.

Bei den potentiellen Wählern gewinnt die FDP zwei Prozentpunkte und die SPD einen. Grüne und Linke bleiben jeweils konstant und die AfD sowie Union verlieren einen Prozentpunkt.

Den Anteil der Befragten, welche ausschließen eine Partei zu wählen, kann einzig die SPD in dieser Woche verringern (- 1). CDU und FDP erhöhen diesen Anteil um einen Prozentpunkt und AfD, Linke und Grüne um jeweils zwei Prozentpunkte.