INSA-Umfrage: Inwieweit machen sich die Bürger Sorgen wegen der Ausbreitung des Coronavirus?
Das Meinungsforschungs-Institut INSA hat bundesweit Bürger gefragt, welche Sorgen sie sich im Zusammenhang mit COVID19 machen.
Auch aktuell macht sich mit 59 Prozent über die Hälfte der Befragten Sorgen wegen der Ausbreitung des Coronavirus. Lediglich 29 Prozent geben an, dass dies nicht so ist und jeder Achte (12 %, kumuliert) weiß oder gibt keine Antwort. War die Sorge der Befragten vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zunächst von KW 12 zu KW13 gestiegen (65 auf 77 % Zustimmung 13.- 16.03. bzw. 20.-23.03.), sinkt die Zustimmung zur Aussage seitdem kontinuierlich und erreicht bei unserer letzten Abfrage ihren Tiefstwert seit Beginn unserer Messung mit 59 Prozent (17.-20.04.). Entsprechend steigen die Ablehnungswerte nach dem ersten Absinken von 26 (13.-16.03.) auf 15 Prozent (20.-23.03.) nun auf ihren bisherigen Höchstwert von 29 Prozent (17.-20.04.).
In sämtlichen Altersgruppen findet sich zumindest eine knappe relative Mehrheit, die sich Sorgen wegen der Ausbreitung des Covid-19-Virus macht. Mit steigendem Alter erhöht sich auch kontinuierlich die Zustimmung zur Aussage, dass man besorgt sei. Sind die Anteile von Zustimmung und Ablehnung bei den jüngsten Befragten noch relativ ausgeglichen (42 % Zustimmung zu 41 % Ablehnung), machen sich jedoch 68 Prozent der ältesten Sorgen wegen der Ausbreitung (24 % Ablehnung).
Vor allem Wähler von Union, SPD (je 70 %) und Bündnis 90/Die Grünen (65 %) machen sich Sorgen wegen der Ausbreitung des Coronavirus. Doch auch die der Linke-Wähler geben dies absolut-mehrheitlich an (55 %). Bei FDP-Wählern halten sich Zustimmung und Ablehnung zur Aussage in etwa die Waage (46 zu 45 %) und AfD-Wähler sind absolut-mehrheitlich unbesorgt wegen der Ausbreitung des Virus (52 zu 34 %).
Machen sich die Bürger Sorgen wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise?
Die absolute Mehrheit der Befragten macht sich Sorgen wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise (72 %), nur auf 17 Prozent trifft dies nicht zu. Frauen zeigen sich etwas häufiger besorgt als Männer (75 zu 68 %), entsprechend umgekehrt verhält es sich bei denen, die die Aussage ablehnen (15 zu 21 %).
Befragte sämtlicher Altersgruppen sind absolut-mehrheitlich besorgt wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Diese Einstellung verstärkt sich mit steigendem Alter von 60 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen auf 76 Prozent bei den ab 60-Jährigen. Gegenläufig, wenn auch nicht in so starkem Ausmaß, ist die Bewegung bei denjenigen, die sich keine Sorgen wegen der wirtschaftlichen Folgen machen (von 22 % der 18- bis 29-Jährigen auf 16 % der ab 60-Jährigen). Jüngere Befragte wissen oder geben aber auch häufiger keine Antwort als ältere (18 % der 18- bis 29-Jährigen, 8 % der ab 60-Jährigen, je kumuliert).
Befragte sämtlicher Wählergruppen sind absolut-mehrheitlich besorgt wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Besonders stark gilt dies für Wähler von Union und SPD (je 80 %), am seltensten stimmen Wähler der Linkspartei der Aussage zu (67 %). Auf die restlichen Wählergruppen entfallen 69 bis 73 Prozent. Am häufigsten sind mit einem Viertel an Nennungen (25 %) die Grünen-Wähler unbesorgt wegen der wirtschaftlichen Folgen und mit 15 Prozent geben Unions-Wähler am seltensten an, sich keine Sorgen zu machen. Bei den übrigen Wählergruppen liegt der Anteil zwischen 16 und 22 Prozent.
Wie zufrieden sind die Befragten mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung?
Seit dem 16.03.2020 (51 %) steigt die Zufriedenheit der Befragten mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung erst stetig an und verbleibt seit dem 13.04.2020 bei 65 Prozent. Ebenso sinken die Anteile derer, die mit dem Krisenmanagement nicht zufrieden sind kontinuierlich von 34 (13.-16.03.) auf zuletzt 21 Prozent (17.-20.04.). Die „weiß nicht“-Anteile liegen relativ stabil zwischen acht und elf Prozent.
Zwar sind die Befragten sowohl in West- als auch Ostdeutschland mehrheitlich mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zufrieden, dies trifft auf Befragte aus dem Westen jedoch leicht häufiger zu als auf diejenigen aus dem Osten (65 zu 62 %). Umgekehrt verhält es sich bei denjenigen, die die Aussage verneinen (20 zu 23 %).
Wähler von Union (85 %), Bündnis 90/Die Grünen (80 %) und SPD (78 %) stimmen der Aussage aktuell am häufigsten zu, dass sie mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung im Großen und Ganzen zufrieden sind. Am seltensten tun dies AfD-Wähler (26 %). Diese Wählergruppe widerspricht der Aussage auch am häufigsten (58 zu 9-30 %) und stellt die einzige Gruppe dar, die absolut-mehrheitlich nicht zufrieden ist mit dem Krisenmanagement. FDP- und Linke-Wähler stimmen mit 65 bzw. 58 Prozent der Aussage am zweit- und drittseltensten zu.