INSA-Sonntagsfrage: Union in der Pole-Position

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die politische Landschaft in Deutschland deutlich verändert. Gelang es den beiden traditionell großen Parteien SPD und CDU bzw. CSU bei der Bundestagswahl 1976 noch, 82 Prozent aller Wahlberechtigten hinter sich zu versammeln, waren es bei der Bundestagswahl 2021 nur noch 38 Prozent aller Wahlberechtigten. Innerhalb von 45 Jahren hat sich die Zustimmung für die Volksparteien mehr als halbiert. Auch wenn SPD und CDU bei der Landtagswahl am 27. März im Saarland – zumindest zusammengezählt – wahrscheinlich stärker sein werden als im Bund und in jedem anderen Bundesland, ändert das nichts am Befund, dass die beiden traditionellen Volksparteien viel von ihrer Bindungskraft verloren haben.

Dazu kommt eine neue Erkenntnis aus unserer aktuellen politischen Meinungsforschung: Obwohl mit SPD, CDU, CSU, Grünen und FDP insgesamt fünf Parteien im Deutschen Bundestag vertreten sind, die sich als Parteien der Mitte sehen, empfinden vor allem die Wähler, die sich selbst in der Mitte verorten und eine neue Partei wünschen, deutlich häufiger Bedarf an einer neuen Partei der Mitte, als jene Befragte, die sich links bzw. rechts der Mitte verorten und sich jeweils in ihrem Spektrum eine neue Partei wünschen. Insgesamt sehen jeweils 13 Prozent aller Befragten Bedarf für eine neue Partei links bzw. rechts der Mitte. Noch einmal so viele (26 Prozent) sehen die Notwendigkeit für eine neue Partei in der Mitte. Der Mehrheit der Befragten (52 Prozent) reicht das aktuelle Angebot an Parteien in Deutschland nicht aus!

Derzeit sehen sich 20 Prozent der Befragten selbst rechts der Mitte, 36 Prozent in der Mitte und 30 Prozent links der Mitte.
Wenn am Wahlabend jede Partei ihre Interpretation des Wahlergebnisses von sich gibt, sollten ihre Repräsentanten nicht vergessen, dass es aus der Sicht vieler Wählerinnen und Wähler ganz offensichtlich eine Repräsentationslücke gibt. Nur jeder Dritte (33 Prozent) sieht keinen Bedarf für eine „neue Partei“ in Deutschland. Das ist kein gutes Zeugnis für die Überzeugungskraft der in den Parlamenten vertretenen Parteien

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse)

Die Union gewinnt in dieser Woche einen Prozentpunkt hinzu (26,5 %) und bleibt damit weiterhin vor der SPD, welche einen halben Prozentpunkt verliert (24,5 %). Die Grünen verbleiben mit einem hinzugewonnenen Prozentunkt auf der dritten Position (16,5 %). FDP und AfD gewinnen jeweils einen halben Prozentpunkt hinzu du teilen sich auch diese Woche Platz vier mit jeweils elf Prozentpunkten. An letzter Stelle liegt die Linkspartei, die einen halben Prozentpunkt verliert (4,5 %).

Bei den sicheren Wählern können Union und Grüne jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen, während die Werte der anderen Parteien hier jeweils unverändert bleiben.

Bei den potentiellen Wählern kann einzig die Linke einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Die Union, die Grünen und die FDP verlieren jeweils einen Prozentpunkt. Die Potentiale der beiden anderen Parteien bleiben jeweils konstant.

Den Anteil an Befragten, die ausschließen, eine Partei jeweils zu wählen, können die Grünen sowie die AfD diese Woche jeweils um einen Prozentpunkt verringern, wohingegen sich der Anteil bei der SPD um einen und bei der Linke um drei Prozentpunkte erhöht. Die Negativpotentiale der Union und der FDP bleben jeweils unverändert.

Folgen Sie DNEWS24 auf Twitter