INSA-Sonntagsfrage: Trendwende?

Die Union rappelt sich, es gibt keinen Scholz-Effekt.

Niemand weiß, was in den nächsten vier Monaten noch passiert und welche Mehrheiten sich nach der Bundestagswahl am 26. September dann tatsächlich finden werden. Wer aber die Wahlziele der Parteien 2021 mit denen im Jahr 2017 vergleicht, der erkennt sofort, welch große Veränderungen es in dieser Legislaturperiode gab: Die Aussage von Olaf Scholz, die SPD könne 25 Prozent erreichen, wirkt heute zu optimistisch, 2017 hätte ein solches Ergebnis als ambitionslos gegolten. Die Aussage von Markus Söder, die Union müsse in Deutschland auf deutlich über 30 Prozent, eher in Richtung 35 Prozent kommen, gilt heute als bewusst zu hoch gestecktes Ziel, welches der CDU-Kanzlerkandidat, Armin Laschet, nur verfehlen könne. 2017 hätte niemand einen so niedrigen Wert für die Union als Wahlziel ausgegeben. Und Friedrich Merz hat, quasi als Retourkutsche auf Markus Söder, 40 Prozent für die CSU in Bayern bei der Bundestagswahl als Messlatte genannt. Vor früheren Bundestagswahlen wäre es eine Frechheit gewesen, der CSU kein besseres Ergebnis zuzutrauen. Da ging es darum, ob man über oder unter die 50-Prozent-Marke kommt. Allein diese Hinweise zeigen, wie viel Veränderung die früheren Volksparteien bereits akzeptiert haben.

Hermann Binkert (INSA)

Die Sonntagsfrage

Die Union gewinnt in dieser Woche eineinhalb Prozentpunkte hinzu und erreicht somit 25,5 Prozent. Die Linke gewinnt einen halben Prozentpunkt hinzu und erreicht aktuell 7,5 Prozent. Die AfD (11 %) verliert dagegen einen Prozentpunkt und die Grünen (23,5 %) verlieren einen halben Prozentpunkt. Die SPD (15 %) und die FDP (12 %) bleiben jeweils konstant.

Bei den sicheren Wählern kann die Union zwei Prozentpunkte, die SPD, die FDP und die Linke jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen, während die Grünen einen Prozentpunkt verlieren. Einzig die AfD bleibt konstant.

Bei den potentiellen Wählern kann einzig die Union einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Dagegen verlieren die SPD und die AfD jeweils einen Prozentpunkt, die Linke und die Grünen jeweils zwei Prozentpunkte. Die FDP bleibt konstant.

Den Anteil an Befragten, die ausschließen eine Partei zu wählen, kann die Union um sechs Prozentpunkte, die FDP um drei Prozentpunkte und die SPD um einen Prozentpunkt verringern, während die Grünen diesen Anteil um zwei Prozentpunkte und die Linke um einen Prozentpunkt erhöhen. Die AfD bleibt konstant.