INSA-Sonntagsfrage: Eigentlich ist alles klar – eigentlich…

Der Trend der letzten Wochen setzt sich fort… Aber!

In drei Monaten sind Bundestagswahlen. Außer den politischen und medialen Akteuren ist das für viele „normale“ Bürgerinnen und Bürger noch kein Thema. Nur jeder Zweite, von dem wir, nachdem wir seine Wahlabsicht abfragten, wissen wollen, wie sicher sie oder er sich dieser sei, antwortet mit „sehr sicher“. Von den drei Kanzlerkandidaten – Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz – gibt es auch keine/n der lagerübergreifend überzeugt. Die relativ meisten Befragten antworten auf die Kanzlerdirektwahlfrage immer noch mit „keinen davon“. Da dürfte sich in den nächsten 13 Wochen noch etwas bewegen. Je näher der Wahltag, desto mehr versammeln sich die jeweiligen Anhänger hinter ihrer Spitzenkandidatin bzw. ihrem Spitzenkandidaten und so fester wird die Ablehnung der anderen.

So wenig heiß der Wahlkampf im Moment läuft und so eindeutig das Ergebnis im Blick auf die stärkste Kraft zu sein scheint, so offen ist aber das tatsächliche Ergebnis. Einerseits kann sich keine der jetzt im Bundestag vertretenen Fraktionen sicher sein, nach der Bundestagswahl Teil der Regierung zu werden oder diese gar zu führen. Andererseits gibt es gleich mehrere Konstellationen für die alle Fraktionen – außer AfD und Linke – mehrfach für eine Koalitionsregierung gebraucht würden. In sieben Wochen werden die ersten Wählerinnen und Wähler bereits abstimmen. Wir sind der Wahl näher, als die drei Monate bis zum 26. September suggerieren. Aber niemand kann sicher sein, dass es nach dem 26. September schnell eine neue Regierung gibt. 2017 hat es nach der Wahl etwa sechs Monate bis zur Kanzlerwahl gedauert.

Hermann Binkert (INSA)

Die Sonntagsfrage

Die Union (28,5 %) und die Linke (7 %) gewinnen in dieser Woche jeweils einen Prozentpunkt und die FDP einen halben Prozentpunkt hinzu. Dagegen verlieren die AfD (10,5 %) sowie die Grünen (19 %) jeweils einen halben Prozentpunkt und die SPD (15,5 %) einen Prozentpunkt.

Bei den sicheren Wählern kann die FDP zwei Prozentpunkte und die Union einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Die SPD und die AfD verlieren jeweils einen Prozentpunkt. Die Linke und die Grünen bleiben jeweils konstant.

Bei den potentiellen Wählern können die SPD und die AfD zwei Prozentpunkte hinzugewinnen. Die FDP sowie die Grünen verlieren dagegen jeweils zwei Prozentpunkte und die Linke verliert einen Prozentpunkt. Die Union bleibt konstant.

Den Anteil an Befragten, die ausschließen, eine Partei jeweils zu wählen, können die SPD sowie die AfD jeweils um einen Prozentpunkt verringern. Die Union erhöht diesen Anteil dagegen um einen Prozentpunkt, die FDP um zwei, die Grünen um drei und die Linke um vier Prozentpunkte.