INSA-Sonntagsfrage: Die Union baut ihren Vorsprung vor der SPD aus

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse.

Wenn heute um 18:00 Uhr die Wahllokale in Nordrhein-Westfalen schließen und die ersten Prognosen und später Hochrechnungen veröffentlicht werden, weiß man, was die einzelnen Parteien im Vergleich zur letzten Wahl gewonnen bzw. verloren haben. Aber erkennt man daraus den wirklichen Wählerwunsch? Wir fragen regelmäßig, welche Partei man sich nach der Wahl an welcher Stelle wünscht: Die Regierung führend und den Ministerpräsidenten stellend; an der Regierung beteiligt; in der Opposition oder gar nicht im Landtag vertreten.

56 Prozent der Wähler in Nordrhein-Westfalen wünschen sich die CDU führend oder mitregierend an der Regierung. Von der SPD sagen das 55 Prozent. Weiter auseinander geht es, wenn man zwischen führend und mitregierend unterscheidet. 41 Prozent wünschen sich die führende Rolle von der CDU, 33 Prozent von der SPD. Mitregierend wünschen sich 15 Prozent die CDU, 22 Prozent die SPD.

Die überragende Mehrheit der Wähler aller Parteien – von 88 Prozent bei der FDP bis zu 99 Prozent bei der CDU (SPD 95 Prozent, Linke 95 Prozent, Grüne 93, AfD 90 Prozent) – wollen, dass die von ihnen favorisierte Partei in einer Regierung mitwirkt. Die meisten Wähler wählen Parteien, damit sie die Regierung gestalten, nicht für den Widerspruch in der Opposition. Und wenn sie es sich wünschen könnten, sähe bei fast allen Parteien jeweils mindestens eine relative Mehrheit der Anhängerschaft ihre Partei gerne führend an der Regierung. Bei den Parteien, die in der Regel „Juniorpartner“ sind, ist der Wunsch nach der Führung in der Regierung etwas weniger ausgeprägt. Hier erkennt man dann auch die taktischen Koalitionswähler. Und an dieser Stelle ist natürlich interessant, wer als potenzieller führender Koalitionspartner favorisiert wird: Bei den FDP-Wählern ist dies eher die CDU als die SPD (38 zu 18 Prozent) und bei den Grünen-Wählern ist das eher die SPD als die Union (27 zu 14 Prozent). Die eigene Partei wünschen sich unter den Wählern der Grünen 55 Prozent und unter den Wählern der FDP 43 Prozent als führende Partei.

Deshalb sollten die Parteiführungen den Wahlergebniswunsch ihrer jeweiligen Wählerschaft im Blick haben, wenn sie nach der Wahl über Koalitionen verhandeln. Wer seine eigene Anhängerschaft bei der Koalitionsentscheidung vor den Kopf stößt, könnte bei der nächsten Stimmabgabe dafür die Quittung bekommen. Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse)

Die Union bleibt mit 27,5 Prozent deutlich vor der SPD mit 22,5 Prozent. Da die SPD in dieser Woche einen halben Prozentpunkt verliert und die Union hingegen einen halben Prozentpunkt hinzugewinnt, kann die Union ihren Vorsprung vor der SPD ausbauen. Dahinter folgen die Grünen mit unveränderten 19 Prozent. Der Wert der AfD (10,5 %) bleibt konstant und die FDP (10 %) gewinnt einen halben Prozentpunkt hinzu. Die Linkspartei (3,5 %) verliert einen Prozentpunkt und bleibt somit weiterhin an letzter Stelle und deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Bei den sicheren Wählern kann die Union einen Prozentpunkt hinzugewinnen, während die FDP zwei Prozentpunkte und die AfD einen Prozentpunkt verlieren. Die Werte der anderen Parteien bleiben jeweils unverändert.

Bei den potentiellen Wählern können Union, FDP sowie AfD jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen, wohingegen die Grünen zwei Prozentpunkte verlieren. Die Potentiale von SPD und Linkspartei bleiben jeweils konstant.

Den Anteil an Befragten, die ausschließen, eine Partei jeweils zu wählen, können in dieser Woche die FDP sowie die AfD jeweils um einen Prozentpunkt verringern, wohingegen die Grünen diesen Anteil um zwei Prozentpunkte und die Union um einen Prozentpunkt erhöhen. Die Negativpotentiale von SPD und Linkspartei bleiben unverändert.

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